Die Handball-WM in Schweden und Polen wird von einem Beiß-Eklat von US-Nationalspieler Paul Skorupa überschattet. Vergleiche zu Luis Suárez werden in den sozialen Medien längst gezogen.
Im ersten Hauptrundenspiel der Verbandsgeschichte mussten sich die USA mit 27:32 gegen Bahrain geschlagen geben. Der Underdog steht damit mit null Punkten und einer Differenz von -42 Toren auf dem letzten Tabellenplatz der Gruppe IV und hat keine Chance mehr auf das Weiterkommen.
Beim Stand von 19:21 in der 40. Minute brannten Paul Skorupa, der beim deutschen Zweitligisten VfL Lübeck-Schwartau unter Vertrag steht, die Sicherungen durch.
Bei einer Abwehraktion nahm der 23 Jahre alte Deutsch-Amerikaner seinen Gegenspieler Husain al-Sayyad heftig in die Mangel. Doch damit nicht genug.
Skorupa biss dem Bahrainer sogar so heftig in den Arm, dass al-Sayyad leicht blutete.
Der Gebissene machte den Schiedsrichter daraufhin auf die Beiß-Attacke aufmerksam und zeigte geschockt auf seine Wunde.
Die Unparteiischen sahen sich die Szene nochmal im Videobeweis an bestraften Skorupa mit der Blauen Karte. Damit erhielt der US-Nationalspieler nicht nur einen Platzverweis, es droht zudem eine Sperre in weiteren Spielen. Welche Disziplinarmaßnahmen getroffen werden, ist bislang noch unklar.
Skorupa sauer: "Es ist eine völlig falsche Entscheidung"
Mittlerweile meldeten sich sowohl Skorupa als auch al-Sayyad zu Wort.
Der Kreisläufer ist sich keiner Schuld bewusst. "Es ist eine völlig falsche Entscheidung, mir eine blaue Karte zu geben. Der Gegner hat reklamiert, die Schiedsrichter haben es sich angesehen, und es ist eine Fehlentscheidung", sagte Skorupa bei "TV2".
Der 23-Jährige erklärte weiter: "Ich sah, dass er einen roten Fleck auf seinem Arm hatte, aber es muss von der Berührung mit meinem Arm stammen. Ich habe meinen Mund nicht geöffnet. Ich verteidigte zwar mit dem Kopf, aber es war ein legaler Kontakt."
Daher sei Skorupa "sehr frustriert" und "auch ein bisschen sauer".
Al-Sayyad hingegen ist sich sicher, dass sein Gegner versucht hat, ihn zu beißen. "Ich weiß nicht, ob er mich gebissen hat oder nicht, aber er hat versucht, mich zu beißen. Das ist das Wichtigste", so der 35-Jährige, der betonte: "Er brachte seinen Mund zu meinem Arm. Ich glaube, er wollte mich nervös machen oder so."
Paul Skorupa ist in Düsseldorf geboren und spielte unter anderem für die HC Rhein Vikings und die HSG Krefeld. Seit 2021 steht der Kreisläufer beim VfL Lübeck-Schwartau unter Vertrag.
Erinnerungen an Luis Suárez werden wach
Mit einer Beiß-Attacke weckte Skorupa Erinnerungen an Luis Suárez. Der uruguayische Fußballer ist in seiner Karriere mehrfach durch Beißer aufgefallen.
Seine "bekannteste" Aktion fand bei der WM 2014 in Spiel gegen Italien statt, als er Giorgio Chiellini in die Schulter biss und von der FIFA für neun Pflichtspiele gesperrt wurde.