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Erste Weltcup-Punkte für Grönland

Übung durch Wildjagd: Exotin schreibt Biathlon-Geschichte

Ukaleq Astri Slettemark hat Biathlon-Geschichte geschrieben
Ukaleq Astri Slettemark hat Biathlon-Geschichte geschrieben
Foto: © IMAGO/Oliver Vogler
19. Januar 2023, 09:11
sport.de
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Beim Biathlon-Weltcup in Ruhpolding war Ukaleq Astri Slettemark die heimliche Heldin. Als erste Grönländerin überhaupt schaffte es die 21-Jährige in die Punkteränge. Obwohl sie bereits Geschichte geschrieben hat, ist die Skijägerin von der Eis-Insel noch lange nicht zufrieden.

Platz 21 im Einzel, Rang 28 im Massenstart - Ukaleq Astri Slettemark ist in Ruhpolding Historisches gelungen. Noch nie zuvor hatte eine Athletin oder ein Athlet aus Grönland Weltcup-Punkte gesammelt.

Möglich machte diesen Achtungserfolg eine saubere Schießleistung - und das, obwohl es in Slettemarks Heimat keine Trainingsanlagen gibt und sie von ihren Eltern gecoacht wird. Üben konnte die Skijägerin früher lediglich bei der Wildjagd, heute lebt sie einen Teil des Jahres in Norwegen.

"Die Bedingungen, um Sport zu treiben, speziell draußen, sind hier nicht einfach. Besonders im Winter, wenn es sehr kalt und windig ist", verriet Slettemark nun im Interview mit dem polnischen Portal "TVP Sport".

Biathlon sei daher weiterhin nur ein Nischensport, der maßgeblich von ihrer Familie vorangetrieben werde, erklärte die 21-Jährige.

"Nicht mein Land": Biathletin Slettemark will nicht für Dänemark starten

Bei den Olympischen Winterspielen in Peking musste Slettemark unter der dänischen Flagge antreten, da das IOC Grönland nicht als Wettkampf-Nation anerkennt. Keine leichte Situation für die junge Biathletin.

"Ich wollte Dänemark nicht repräsentieren. Ich fühle mich nicht dänisch, habe dort nie gelebt. Klar, ich war schon dort, aber es ist nunmal nicht mein Land", stellte sie klar.

Zugleich dankte Slettemark dem dänischen Verband allerdings dafür, sie überall als "für Dänemark startende Grönländerin" mit eigener Trainingskleidung und Flagge präsentiert zu haben.

Nun will sie die Menschen in ihrer Heimat dazu animieren, selbst sportlich aktiv zu werden und die Insel international zu vertreten.

Slettemark verdeutlichte, wie stolz sie darauf sei, für Grönland anzutreten. Die vergangene Woche mit den ersten Weltcup-Punkten sei "fantastisch" gewesen - und ihr Hunger noch lange nicht gestillt.

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