In St. Anton fuhr Michelle Gisin das dritte Mal in diesem Winter in die Top 10. Noch ohne Podiumsplatzierung in dieser Saison war es ein kleiner Schritt nach vorne für die Schweizerin, die ihre bisherigen Leistungen sehr kritisch einordnet.
Für Michelle Gisin ist es kein einfacher Winter. Vor weniger als zwölf Monaten gewann die Schweizerin zwei olympische Medaillen, Gold in der Super Kombination, Bronze im Super G. Doch seit ihrem jüngsten Materialwechsel von Rossignol zu Salomon lief bei der Speedspezialistin wenig zusammen.
"Das Problem war, dass ich am Anfang zu hohe Erwartungen hatte", wird die 29-Jährige vom "Blick" zitiert: "Danach habe ich mich Schritt für Schritt ins Elend gefahren." Den ersten Super G der Saison beendete Gisin außerhalb der Top 10. Bei nur einen von sechs Riesentorläufen fuhr sie unter die besten 20.
Gisin: "Das kann nicht mein Anspruch sein"
Auch das Rennwochenende in St. Anton begann alles andere als vielversprechend. Im ersten Super G verfehlte sie früh ein Tor und schied aus. "Es kann nicht mein Anspruch sein, dort rumzufahren, wo ich bislang oft rumgefahren bin", erklärte Gisin selbstkritisch.
Deutlich besser lief es am Sonntag. Im ersten Abschnitt der Strecke fuhr Gisin gar die Bestzeit. Dass es trotzdem nicht für einen endgültigen Befreiungsschlag reichte, lag an einer kleinen Unachtsamkeit kurz vor Schluss. "Ich habe eine Kurve verpasst und war schon fast draußen. Aber einen erneuten Ausfall durfte ich nicht zulassen", beschrieb die 29-Jährige die Situation.
Der Ausritt kostete wichtige Zehntel, Gisin schloss den Super G schließlich als Sechste ab: "Das Ergebnis ist gut, wichtiger ist aber die Leistung. Nach dem Ausfall vom Samstag wollte ich Gas geben, um meinen Körper richtig zu aktivieren."
Die nächste Gelegenheit, ihre verbesserte Form unter Beweis zu stellen, bietet sich Gisin am kommenden Wochenende. Dann gastiert der Ski-Zirkus im italienischen Cortina d'Ampezzo.
