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sport.de-Kolumne von Justus Strelow

Biathlon-Hoffnung vor Ruhpolding: "Auf zu neuen Taten"

Justus Strelow freut sich auf den Heim-Weltcup in Ruhpolding
Justus Strelow freut sich auf den Heim-Weltcup in Ruhpolding
Foto: © IMAGO/Peter Hartenfelser
11. Januar 2023, 12:25
sport.de
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Regelmäßig schreibt Deutschlands Biathlon-Hoffnung Justus Strelow für sport.de über seine Erlebnisse im Weltcup. Diesmal berichtet er über "ein Wochenende zum Vergessen" und wie er seinen Blick jetzt auf Ruhpolding richtet.

Am vergangenen Sonntag war ich froh, dass wir Pokljuka schnell verlassen haben. Schon gegen 15 Uhr haben wir uns in unserem VW-Bus in Richtung Ruhpolding auf den Weg gemacht. Bloß weg. Und auf zu neuen Taten.

Es lohnt ja auch nicht, noch lange zurückzublicken. Pokljuka war für mich ein Wochenende zum Vergessen und damit Punkt. Dabei hatte es im Sprint vor allem läuferisch gut angefangen, nur das Stehendschießen mit drei Fehlern hat mir das Rennen komplett zerschossen. Und mit Rang 41 hatte ich natürlich auch für die Verfolgung am Samstag keine gute Ausgangsposition.

Leider ging es dann auch läuferisch in den Keller, zumal ich natürlich von vornherein mit einer Hypothek ins Rennen gegangen bin. Gefreut hatte mich, dass ich Sonntag trotzdem in der Single Mixed Staffel starten durfte. Aber genau wie meine Kollegin Janina Hettich-Walz hatte ich einfach einen gebrauchten Tag. Dass ich auch noch auf einer Eisplatte weggerutscht und gestürzt bin, hat da nur ins Bild gepasst.

Strelow: Schon beim Auslaufen komme ich emotional runter

Rennen wie diese drei versuche ich, schnell und effizient aufzuarbeiten. Meinen Trainer sehe ich meist entweder schon im Zielbereich oder später in der Kabine, wo wir den Wettkampf schon einmal gemeinsam auswerten und analysieren. Natürlich bin ich in solchen Fällen enttäuscht und sauer, aber ich versuche das für mich schon beim Auslaufen zu verarbeiten und emotional runterzukommen. Wenn ich anschließend im Hotel ankomme, ist ein Großteil meist schon verarbeitet. Dann geht mein Blick wieder nach vorn.

Jetzt also Ruhpolding, mein erster Heim-Weltcup überhaupt! Was will ich dort anders machen?

Erst einmal gilt es für mich, ruhig zu bleiben. Nüchtern betrachtet, waren die Rennen in Pokljuka allein von der Laufleistung durchaus in Ordnung. Mit einem Schießfehler wäre ich jeweils zwischen Platz 15 bis 20 ins Ziel gekommen, mit null Fehlern hätte es sogar mit einer Top Ten-Platzierung geklappt.

Vom Jubel der Fans in Ruhpolding nicht überraschen lassen

Ich habe mir vorgenommen, meine Erwartungshaltung an mich selbst ein bisschen anzupassen. Im Rennen vielleicht wieder mehr zu reagieren, statt zu agieren. Diese Taktik hat mir schließlich vorher bessere Ergebnisse gebracht. Also kehre ich zu dieser Strategie zurück.  

In der Loipe wird mich das Publikum mit seiner Lautstärke sicher beflügeln. Am Schießstand kommt es darauf an, dass mich der Jubel nicht überrascht und in meinem Rhythmus stört. Falls das doch einmal der Fall sein sollte, gilt es, kurz innezuhalten und dann erneut den Fokus zu finden. In Hochfilzen war es auch schon laut, dort war der Jubel der Fans aber genau auf meinem Rhythmus – perfekt!

Drückt mir also weiter die Daumen!

Euer Justus Strelow

Ruhpolding 2022/2023

1NorwegenJohannes Thingnes Bø48:48.40m
2NorwegenVetle Sjåstad Christiansen+9.90s
3SlowenienJakov Fak+29.30s
4NorwegenSturla Holm Laegreid+42.80s
5ItalienTommaso Giacomel+47.60s

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