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"Weckruf" für den Sport

Krisensitzung nach Gewehr-Drama im Biathlon angesetzt

Biathlet Langer sorgte für Schreckmomente beim Weltcup in Slowenien
Biathlet Langer sorgte für Schreckmomente beim Weltcup in Slowenien
Foto: © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Johann Medvey
11. Januar 2023, 16:23
sport.de
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Beim Biathlon-Weltcup von Pokljuka sorgte der Belgier Thierry Langer für Schreckmomente, als er vor der Schießeinlage mehrfach in den Lauf seines Gewehrs schaute, was sowohl höchst gefährlich als auch streng verboten ist. Nun reagiert der Weltverband.

Der Biathlon-Weltverband IBU hat nach den Vorfällen in Slowenien eine "Krisensitzung" einberufen, an der die Verantwortlichen aller Nationalmannschaften teilnehmen sollen. Das Treffen soll in der kommenden Woche abgehalten werden, berichtet "NRK".

IBU-Wettkampfdirektor Borut Nunar begründete die Maßnahme gegenüber dem norwegischen Rundfunksender: "Die Ausbildung der Skifahrer liegt in der Verantwortung der jeweiligen Nationalmannschaften."

Im offiziellen Reglement ist klar festgeschrieben, dass die Waffe zu keinem Zeitpunkt auf jemanden gerichtet werden darf. Eine Strafe hatte das belgische Team angesichts des Regelbruchs aber nicht erhalten.

Der Vorfall um Thierry Langer sei "eine Erinnerung" daran gewesen, "dass sich die Dinge im Biathlon nicht von selbst erledigen. Man sollte nichts als selbstverständlich ansehen". Die dramatischen Szenen in der Mixed-Staffel am vergangenen Sonntag bezeichnete er zudem als "Weckruf". Die Rennleiter vor Ort sollten künftig "wachsamer" sein.

Biathlet Langer blickt in den Lauf seines Gewehrs

Was war passiert? Bei einem Sturz samt Stockbruch hatte die Waffe des Belgiers Thierry Langer derart großen Schaden genommen, dass er beim anschließenden Schießen große Probleme hatte. Dann das: Um auf Fehlersuche zu gehen, hatte der 31-Jährige verzweifelt mehrfach gefährlich in den Lauf seines Gewehrs geschaut und damit für Schreckmomente bei den Zuschauern gesorgt.

"Zuerst hatte ich ein Magazin verloren", schilderte Langer anschließend im "ZDF". Mit einem neuen Magazin war das Problem jedoch nicht behoben, da der Biathlet beim Blick ins Visier nichts hatte sehen können. "Ich habe das Magazin direkt wieder rausgenommen und versucht, meinen Korn [Teil des Visiers, Anm. d. Red.] freizumachen. Das ist mir nicht gelungen, es war einfach voll mit Eis." Die Waffe war beim Blick in den Lauf also nicht geladen.

Erst mit einer Ersatzwaffe, die Langer gebracht wurde, konnte es weitergehen. Der Biathlet übergab auf Rang 21 liegend und mit fast drei Minuten Rückstand an seinen belgischen Kollegen. Das Quartett lief letztlich noch auf einen beachtlichen zehnten Platz.

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