Julian Schmid Vierter, Manuel Faißt Fünfter: Die deutschen Kombinierer sind in der Windlotterie von Otepää glücklos geblieben.
Beim vierten Weltcupsieg des Weltmeisters Johannes Lamparter (Österreich) landeten Schmid und Faißt im eiskalten Estland knapp neben dem Podest.
Der Wettkampf wurde im selten angewendeten Massenstart-Modus ausgetragen, bei dem zunächst gelaufen und danach gesprungen wird. Auf der Schanze prägte dann starker Wind das Geschehen und wirbelte das Klassement noch einmal kräftig durcheinander.
Lamparter lag nach dem Langlauf über zehn Kilometer auf Rang drei, ehe er sich mit einem Sprung auf die Tagesbestweite von 99,5 m den Sieg sicherte. In Abwesenheit von Dominator Jarl Magnus Riiber (Norwegen) holte sich der Finne Ilka Herola Rang zwei, Dritter wurde bei äußerst schwierigen Windverhältnissen der Österreicher Thomas Rettenegger.
Rekordweltmeister Eric Frenzel belegte bei Temperaturen von 13 Grad unter dem Gefrierpunkt den zwölften Rang. Fabian Rießle, nach dem Langlauf noch Vierter, fiel dagegen nach einem Sprung auf 82,0 m noch auf den 25. Platz zurück und lag somit noch hinter Terence Weber (20.) und Jakob Lange (24.).
Olympiasieger Vinzenz Geiger (Schnupfen) und der sechsmalige Weltmeister Johannes Rydzek (Corona) waren nicht mit nach Estland gereist, auch der im Gesamtweltcup führende Riiber fehlte erkrankt.
Frauen-Wettbewerb muss abgesagt werden
Das Massenstart-Format soll eigentlich für Abwechslung sorgen, ist aber auch bei den Athleten höchst umstritten, da die starken Springer bevorteilt werden. Das zeigte sich auch am Samstag: In der Loipe riss das Feld kaum auseinander, die ersten 20 kamen nahezu zeitgleich ins Ziel und gingen quasi gleichauf in die Entscheidung auf der Schanze.
Der Wettkampf der Frauen fiel derweil dem starken Wind zum Opfer. Nach nur drei Springerinnen entschied sich die Jury für einen Abbruch. Damit wurde auch Nathalie Armbruster um ihre Podestchance gebracht. Fünf Tage nach ihrem 17. Geburtstag lag die Schwarzwälderin nach einem starken Langlauf über fünf Kilometer auf Rang vier.
Im Massenstart-Format kann nicht wie sonst üblich der provisorische Sprungdurchgang von Freitag als Ergebnis gewertet werden. Für Sonntag ist für Männer und Frauen jeweils ein weiterer Einzel-Wettkampf geplant, dann wird zunächst gesprungen und anschließend gelaufen.
