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(M)

"Ofen aus": Deutsche Horror-Woche bei Vierschanzentournee

Bester Deutscher der Gesamtwertung war am Ende Andreas Wellinger als Elfter
Bester Deutscher der Gesamtwertung war am Ende Andreas Wellinger als Elfter
Foto: © IMAGO/Ulrich Wagner
07. Januar 2023, 11:22

Auch beim Finale der Vierschanzentournee sprang für das gebeutelte DSV-Team nicht mehr als Rang zwölf durch Youngster Philipp Raimund heraus - der ernüchternde Schlusspunkt einer Horror-Woche. Erstmals seit 35 Jahren landete in Bischofshofen kein deutscher Skispringer in den Top Ten.

Als Halvor Egner Granerud auf den Schultern von Dawid Kubacki und Anze Lanisek seinen überlegenen Tournee-Triumph feierte, wollte Karl Geiger nur noch schnell nach Hause.

"Jetzt ist langsam der Ofen aus. Ich bin froh, dass es heimgeht, es waren lange Tage", sagte der Oberstdorfer nach dem historischen Debakel der deutschen Adler: "Am diesem Wochenende werde ich sicher nicht an Skispringen denken."

Der als Hoffnungsträger gestartete Geiger ergänzte: "Es waren turbulente Tage mit vielen unschönen Sachen. Da muss ich jetzt erstmal Luft ranlassen."

Der Oberstdorfer, der beim Tournee-Finale der letzten drei Jahre immer auf dem Podest gestanden hatte, enttäuschte nach seiner Nullnummer in Innsbruck als 23. erneut.

"Unsere Spitzenspringer haben viel zu wenig Selbstvertrauen"

Bester Deutscher der Gesamtwertung war am Ende Andreas Wellinger als Elfter - eine schlechtere Tournee war das DSV-Team zuletzt 1994/95 gesprungen, als Jens Weißflog als bester Deutscher nur Zwölfter geworden war. Wellinger kam am Freitag geschwächt von einem Magen-Darm-Infekt nicht über Rang 20 hinaus.

"Es war eine schwierige Tournee für alle Beteiligten. Unsere Spitzenspringer haben viel zu wenig Selbstvertrauen", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher im "ZDF".

Zumindest Constantin Schmid durfte zum Abschluss mit Rang 16 zufrieden sein. Der sechsmalige Weltmeister Markus Eisenbichler (31.) verpasste sogar im vierten Tournee-Springen zum dritten Mal den zweiten Durchgang. Auch Stephan Leyhe und Pius Paschke schieden vorzeitig aus.

DSV-Adler historisch schlecht

Für die DSV-Adler endete damit eine Tournee zum Vergessen. Erstmals seit 2016/17 gab es keinen einzigen Podestplatz.

"Das ist schon mit das Bitterste, was wir hier erleben, seitdem ich Trainer bin", hatte Horngacher schon vor dem letzten Wettbewerb gesagt.

Zeit zum Luftholen bleibt aber kaum: Weiter geht es schon am 14./15. Januar in Zakopane. Gut möglich, dass der eine oder andere DSV-Starter in Polen eine Pause erhalten wird. "Mal schauen", sagte Horngacher: "Wir lassen das jetzt erstmal sacken, und dann planen wir weiter."

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