Halvor Egner Graneru hat mit seinem Sieg in
Tournee-König Halvor Egner Granerud genoss seinen Triumph mit norwegischer Fahne auf den Schultern seiner Kollegen, die deutschen Skispringer wollten nach der historischen Schlappe nur noch abreisen.
"Ich bin froh, dass es jetzt heim geht. Wir müssen Rückgrat beweisen und uns der Sache stellen. Es hat nicht sollen sein", sagte der erneut schwer geschlagene Karl Geiger.
Kein Deutscher unter den besten Zehn der Gesamtwertung der Vierschanzentournee, so etwas hat es zuletzt vor zwölf Jahren gegeben. Und selbst da war das Abschneiden besser.
Granerud konnte das nach der nächsten Flugshow (139,5 und 143,5 Meter) egal sein, seine Kollegen rannten direkt im Auslauf zum Sieger.
Der polnische Dauerrivale Dawid Kubacki, der sich als Tournee-Zweiter geschlagen geben musste, gratulierte am Freitag als einer der Ersten im Auslauf der riesigen Schanze in Bischofshofen.
Triumph bei der Vierschanzentournee "atemberaubend"
"Dieser Erfolg ist atemberaubend. Ich habe davon so lange geträumt", sagte Granerud, der Norwegens 16 Jahre lange Tournee-Flaute beendete und sich im Moment des Sieges daran erinnerte, welche Springer er als Kind im TV hatte fliegen sehen.
Graneruds Triumph, für den es neben seinem Gesamtweltcup-Titel 2020/21 der größte Erfolg war, geriet im Duell mit Kubacki nicht mehr groß in Gefahr. Der 26-Jährige krönte vor 14.000 Zuschauern Norwegens Durststrecke, die seit dem Titel von Anders Jacobsen im Januar 2007 dauerte.
Das Gesamtpodest komplettierte als Dritter Anze Lanisek aus Slowenien. Das Trio hatte die gesamte Tournee geprägt. Am Freitag gewann noch mal Granerud, diesmal vor Lanisek und Kubacki.
Erstmals seit drei Jahren waren beim traditionellen Tournee-Finale am Dreikönigstag wieder Zuschauer zugelassen. Schon um die Mittagszeit lief deshalb in dem beschaulichen Ort im Pongau eine ausgelassene Party mit lauter Musik und mehreren großen Bühnen.
Drei Fans kamen passend zum Anlass verkleidet als "Heilige Drei Bierkönige" mit Schaumkronen auf dem Kopf. In den Wirtschaften wurde als Appetitmacher der "Stefan-Kraft-Springer-Toast" zu Ehren von Österreichs Topflieger serviert.
Besondere Nachricht für Kubacki
Für Gelb-Träger Kubacki begann der Tag mit einer besonderen Nachricht. Seine Frau Marta brachte in der Heimat das zweite gemeinsame Kind zur Welt.
"Das Baby ist während unseres Warm-ups zur Welt gekommen. Ich habe ihn nur mit einem Riesensmile gesehen. Es geht ihm sehr gut", sagte Polens Cheftrainer Thomas Thurnbichler in der "ARD".
Schon das erste Kind Kubackis war während der Vierschanzentournee zur Welt gekommen - vor zwei Jahren hatte er danach direkt das Neujahrsspringen gewonnen.

