Vor rund zwei Jahren wurde beim ehemaligen Top-Skispringer Roger Ruud Krebs diagnostiziert. Die Freude an der Vierschanzentournee lässt sich der Landsmann von Überflieger Halvor Egner Granerud aber nicht nehmen. Dessen Sieg sei so gut wie sicher, so der Ex-Springer.
Vor 41 Jahren hatte Roger Ruud das Neujahrsspringen von Garmisch-Partenkirchen gewonnen, am Ende der Vierschanzentournee belegte er den zweiten Platz hinter Manfred Deckert aus der DDR. Dass er beim diesjährigen Springen in Bayern erneut hautnah dabei sein konnte, sei etwas ganz Besonderes, so der Norweger gegenüber dem "Dagbladet": "Ich amüsiere mich hier, das ist Heilung. Das ist für mich die beste Medizin."
Vor rund einem Jahr hatte Ruud publik gemacht, dass er an unheilbarem Krebs erkrankt sei, die Ärzte schätzten nur noch wenige Lebensjahre ein. Dank der Chemotherapie sei die Krankheit verlangsamt worden, doch: "Der Krebs wird bleiben." Sein Zustand verschlechtere sich zunehmend.
Für den ehemaligen Skispringer ist dies nur "schwer zu akzeptieren, da ich so aktiv war. Aber es gibt viele, die das gleiche Problem haben. Dies ist eine der neuen Volkskrankheiten".
Ruud sicher: Granerud "gewinnt die Vierschanzentournee"
In Garmisch-Partenkirchen habe dem 64-Jährigen derweil imponiert, dass er auch so viele Jahre nach seinem Erfolg wiedererkannt wurde. "Es macht Spaß, ist besonders und ein bisschen seltsam. Ich wurde letztes Jahr von der Lokalzeitung interviewt. Das zeigt, dass man etwas Wichtiges geschafft hat."
Ruud, der auch das Skispringen in Innsbruck vor Ort verfolgt, geht derweil fest von einem Gesamtsieg seines Landsmanns Halvor Egner Granerud aus. Der 26-Jährige konnte die beiden Springen in Deutschland jeweils gewinnen und gilt als der große Favorit. "Er ist im Flow, dann springt er am besten", so Ruud: "Ich denke, Halvor gewinnt die Vierschanzentournee."