Guerlain Chicherit (Prodrive) hat am Dienstag in der Autowertung die dritte Etappe der Rallye Dakar 2023 gewonnen, die aufgrund von schlechten Wetterbedingungen vorzeitig abgebrochen werden musste.
Da die Sicht aufgrund von starkem Regen so sehr beeinträchtigt war, dass die Rettungshubschrauber nicht mehr sicher fliegen konnten, wurden die Teilnehmer auf dem 447 Kilometer langen Abschnitt zwischen Al Ula und Ha'il nach 378 Kilometern angehalten und setzten die Fahrt in Richtung Biwak unter neutralisierten Bedingungen fort.
Sportlich wichtiger als der Tagessieg von Chicherit war aber eine Richtungsentscheidung in der Gesamtwertung. Dort liegt nun Vorjahressieger Nasser Al-Attiyah (Toyota) klar in Führung, nachdem der nach zwei Etappen führende Carlos Sainz (Audi) aufgrund von technischen Problemen massiv Zeit verlor.
Sainz mit technischen Problemen
Sainz musste nach 213 Kilometern anhalten und arbeitete mit Beifahrer Lucas Cruz an der linken Seite der Hinterachse des Audis. Der Spanier verlor aufgrund der Probleme fast eine Stunde auf die Tagesbestzeit und mehr als 36 Minuten auf Al-Attiyah. In der Gesamtwertung fiel Sainz auf Rang neun zurück und hat mehr als 33 Minuten Rückstand auf Al-Attiyah.
Der viermalige Dakar-Sieger erlebte seinerseits auch keinen einfachen Tag und verlor mehr als 20 Minuten auf den Tagessieger Chicherit. In der Gesamtwertung liegt Al-Attiyah nun aber deutlich in Führung. Sein Vorsprung auf seinen Markenkollegen Yazeed Al-Rajhi und dessen deutschen Beifahrer Dirk von Zitzewitz beträgt 13:20 Minuten. Stephane Peterhansel hat als bester Audi-Fahrer auf Rang drei 20:45 Minuten Rückstand auf Al-Attiyah.
Im Kampf um den Tagessieg hatte sich Chicherit während der ersten Hälfte der Etappe einen spannenden Zweikampf mit Toyota-Pilot Henk Lategan geliefert. Nachdem zunächst der Franzose vorne lag, kämpft sich der Südafrikaner zurück und lag nach 184 Kilometern fünf Sekunden vor Chicherit.
Loeb verliert weiter an Zeit
Im zweiten Teil der Etappe drehte dann aber Chicherit auf und fuhr sich bis zur Neutralisation einen Vorsprung von knapp dreieinhalb Minuten heraus. Dritter der Tageswertung wurde mit Orlando Terranova ein weiterer Pilot in einem Prodrive-Hunter.
Für Sebastien Loeb (Prodrive) setzte sich die Pannenserie nach den Reifenschäden vom Montag am Dienstag fort. Bereits nach 26 Kilometern musste der neunmalige Rallye-Weltmeister anhalten und Reparaturen an seinem Auto vornehmen. Erst nach rund 20 Minuten setzte Loeb seine Fahrt fort. Insgesamt verlor er mehr als 36 Minuten auf die Tagesbestzeit und liegt nun in der Gesamtwertung schon mehr als eineinhalb Stunden hinter Al-Attiyah zurück.
Am Mittwoch erwartet die Fahrer als vierte Etappe eine Schleife rund um Ha'il von insgesamt 573 Kilometern, von denen 425 auf Zeit gefahren werden.
Ergebnis der 3. Etappe nach 378 Kilometern (Top 10):
01. Chicherit/Winocq (Prodrive) - 3:22:57 Stunden 02. Lategan/Cummings (Toyota) +3:26 Minuten 03. Terranova/Haro Bravo (Prodrive) +5:04 04. Peterhansel/Boulanger (Audi) +7:47 05. Al-Rajhi/von Zitzewitz (Toyota) +8:31 06. Baragwanath/Cremer (Century) +10:13 07. Zala/Fuiza (Prodrive) +11:06 08. Przygonski/Monleon (Mini) +14:38 09. Moraes/Gottschalk (Toyota) +15:41 10. Ekström/Bergkvist (Audi) +20:03
Gesamtwertung nach 3 von 14 Etappen (Top 10):
01. Al-Attiyah/Baumel (Toyota) - 12:20:33 Stunden 02. Al-Rajhi/von Zitzewitz (Toyota) +13:20 Minuten 03. Peterhansel/Boulanger (Audi) +20:45 04. Vitse/Lefebvre (MD Rally) +24:53 05. Baragwanath/Cremer (Century) +26:16 06. Serradori/Minaudier (Century) +27:19 07. de Villiers/Murphy (Toyota) +32:08 08. Sainz/Cruz (Audi) +33:11 09. Moraes/Gottschalk (Toyota) +33:45 10. Prokop/Chytka (Ford) +35:10
