Beim Neujahrsspringen der Vierschanzentournee erlebte Skispringer Marius Lindvik eine herbe Enttäuschung: Der Norweger wurde nach seinem Duell gegen den DSV-Adler Stephan Leyhe disqualifiziert. Sein Trainer nahm die Schuld auf sich.
Einen Platz im Finale des Neujahrsspringen von Garmisch-Partenkirchen hatte sich Marius Lindvik eigentlich, wenn auch knapp, gesichert. 130,5 Meter reichten fürs Weiterkommen, Leyhe kam nur auf 128 Meter. Doch Leyhe war es, der noch einmal springen durfte und sich letztlich Platz 17 sicherte. Denn: Die Jury disqualifizierte den Norweger wegen eines zu großen Anzugs.
Derart enttäuscht über die Disqualifikation verweigerte der 24-Jährige anschließend jegliche Fernseh-Interviews. Tatenlos musste er zusehen, wie sein Landsmann Halvor Egner Granerud auch das zweite der vier Springen dominierte und sich Platz eins sicherte.
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Gegenüber dem "Dagbladet" gab Lindviks Trainer Magnus Brevig hinterher zu: "Der Anzug von Marius war über der Taille und knapp darunter zwei Zentimeter zu groß. Es war ein Fehler unsererseits."
Skispringer Lindvik noch nicht wirklich fit
Brevig zufolge, habe man sich ohnehin "an der Grenze" des Erlaubten bewegt. Noch am Vorabend seien Kontrollmessungen durchgeführt worden, "aber es ist natürlich, dass der Körper Schwankungen unterliegt". Eine Disqualifikation wie beim Olympiasieger von 2022 könne daher immer wieder passieren.
"Wir hätten wahrscheinlich mehr darauf setzen sollen, auf der sicheren Seite zu sein. Er wäre mir lieber, er wäre mit einem etwas zu kleinen Anzug gesprungen als dass er wegen eines zu großen disqualifiziert wurde", führte der Sportwissenschaftler fort. "Es ist eine Schande, dass das passiert ist. Aber das größte Problem ist, dass Lindvik nicht ganz fit ist. Wir arbeiten daran, ihn fit zu machen", sagte Brevig mit Blick auf das dritte Springen in Innsbruck.
Die Qualifikation steigt am Dienstag (13:30 Uhr), das Springen folgt am Mittwoch (13:30 Uhr).


