Ende Oktober sorgten die Fans des FC Schalke 04 mit einer atemberaubenden Kurven-Show vor dem Spiel gegen den SC Freiburg (0:2) ligaweit für Staunen. Doch rund zwei Monate später sorgt die Choreographie immer noch für Ärger mit der Polizei Gelsenkirchen. Von "herbem Vertrauensbruch" ist die Rede.
Eine sehenswerte Kurven-Show der Schalke-Fans vom 30. Oktober dieses Jahres hat für die Anhänger des Revierklubs möglicherweise ein Nachspiel. Denn etliche Wochen nach der in sozialen Medien vielfach geteilten und landesweit beachteten Choreographie ist die Gelsenkirchener Polizei nicht gut auf die Ultras zu sprechen.
Was war passiert? Vor dem Einlaufen des eigenen Teams im Heimspiel gegen den SC Freiburg präsentierten die S04-Fans ein riesiges Plastik-Banner, das ein übergroßes Trikot zeigte. Durch den Einsatz von Rauch wurde dieses im Verlauf in einen blauen Farbton getaucht. Ein sehenswerter Effekt. Allerdings entwich der Rauch nicht so schnell, wie von den Fans erhofft und tauchte im Nachgang Teile des Spielfeldes in Nebel, so dass die Partie für kurze Zeit unterbrochen werden musste.
Die Polizei Gelsenkirchen und auch die Feuerwehr, die die angemeldete Choreo genehmigt hatten, von dem Pyrotechnik-Einsatz allerdings nichts wussten, sprachen bereits nach dem Spiel von einem "Vertrauensbruch" und erneuerten ihren Vorwurf gegenüber den Ultras nun in einem Interview mit der "WAZ".
Polizei kritisiert Fan-Marsch
"Grundsätzlich ist der Austausch mit Schalke über Frau Rühl-Hamers als Zuständige bei S04 großartig", sagte Peter Both, seines Zeichens stellvertretender Behördenleiter der Polizei Gelsenkirchen, der Zeitung, um anzufügen: "Aber: Leider spielt die organisierte Fanszene nicht mit."
Die Partie gegen Freiburg habe daher "eindeutig einen herben Vertrauensbruch" bedeutet. Die Polizei teilte zudem schon damals mit, den Sicherheitskonzepten von Kurven-Show bis auf Weiteres nicht mehr zustimmen zu wollen.
Dass die Schalke-Fans im Verlauf der nächsten Wochen nach dem Freiburg-Spiel noch einen "unangemeldete Marsch über die Kurt-Schumacher-Straße" einlegten und diese dadurch "eine Stunde lang blockiert war, war denkbar ungeeignet, an dem Verhältnis etwas zu ändern", so Both weiter.
FC Schalke 04: Polizei zeigt sich enttäuscht von Ultras
Der Behördenleiter der Polizei kritisierte, dass es keine "Bereitschaft von Ultras und Co." gebe, "sich mit uns an einen Tisch zu setzen und über geplante Fan-Aktionen vor, während oder nach den Spielen offen und ehrlich zu reden". Auf diese Weise werde man "nie eine Lösung finden".
Für die Polizei könne er sagen: "Ich glaube fest daran, dass es in der Arena wieder Choreographien geben wird – wir müssen das Ziel nur gemeinsam erreichen." Wie dieses Ziel laut Both jedoch erreicht werden soll aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen, die den Einsatz von Pyro-Technik verbieten und damit die erwähnte beachtliche Choreographie unmöglich gemacht hätten, erklärte der Polizei-Chef nicht.



























