Pünktlich zum Weihnachtsfest verkündeten die Organisatoren der Vierschanzen-Tournee die Einführung einer Tournee für Frauen. Nur wenige Stunden später ruderten sie wieder zurück und löschten ihre Ankündigung. Die Enttäuschung darüber war entsprechend groß. Nun erklärte der Pressesprecher der Tournee, wie es überhaupt zu der peinlichen Panne kommen konnte.
Die Nachricht war für die Skispringerinnen eigentlich zu schön, um wahr zu sein. Am 24. Dezember verkündeten die Organisatoren der Vierschanzen-Tournee, dass es schon in der kommenden Saison die so lang erwartete Vierschanzen-Tournee der Frauen geben wird. Etwas, wofür die Springerinnen und viele Verbände seit einer gefühlten Ewigkeit kämpfen.
Am Ende verschwand die Ankündigung jedoch nach nur wenigen Stunden wieder aus dem Netz. Wirklich überrascht wurden die Athletinnen davon nicht, dennoch stellt sich die Frage, wie es überhaupt zu dieser höchst peinlichen Panne kommen konnte.
Der Pressesprecher der Vierschanzen-Tournee lieferte nun die Antwort. Auf "TV2"-Anfrage teilte er per Mail mit, dass es sich schlicht um menschliches Versagen der Social-Media-Abteilung handelte, die die Nachricht auf sämtlichen Plattformen veröffentlichte.
"Wir entschuldigen uns dafür", schrieb Ingo Jensen: "Es war ein Fehler unseres Social-Media-Teams. Sie haben den Tweet vor ein paar Wochen geplant. Und zu diesem Zeitpunkt war nicht klar, dass das früheste Datum [einer Tournee für Frauen] die Saison 2024/25 sein wird."
Skispringerinnen als Athletinnen zweiter Klasse
An der Sache und dem Ärger über die erneute Verschiebung änderte die Stellungnahme letztlich nichts.
Viele Springerinnen fühlen sich durch die erneute Abfuhr vom Verband als Athletinnen zweiter Klasse abgestempelt. Was auch daran liegt, dass der Verband zwar eine "Ersatz-Tour" während der nun beginnenden Vierschanzen-Tournee der Männer auf die Beine gestellt hat. Dass diese Tour im Schatten der Tournee aber völlig untergehen wird, liegt auf der Hand.
Die Norwegerin Maren Lundby gehört zu den Athletinnen, die bereits Konsequenzen gezogen haben. Sie hat ihre Teilnahme an der Frauen-Tour in Villach (Österreich) und Ljubno (Slowenien) abgesagt. "Das ist kein Boykott, aber ihr dürft gerne darüber spekulieren", erklärte Lundby dazu vielsagend. Sie priorisiere es, in Norwegen zu trainieren, ergänzte sie. Ein klares Zeichen, was sie von den Ersatz-Plänen des Verbandes hält.


