Vor wenigen Wochen endete die Formel-1-Karriere von Sebastian Vettel. In den Augen der deutschen Motorsport-Legende Hans-Joachim Stuck wird der Heppenheimer eine Lücke hinterlassen, die von keinem anderen Fahrer zu schließen ist.
In seiner letzten Formel-1-Saison hätte es Sebastian Vettel eigentlich schleifen lassen können. Weil der Aston Martin derart unterlegen war, wusste der Deutsche schon vor dem ersten Rennen, dass es für ihn im besten Fall um einen Platz im Mittelfeld der Königsklasse gehen würde. Dass Vettel trotzdem vom ersten bis zum letzten Einsatz Vollgas gab, hat Hans-Joachim besonders imponiert.
"Obwohl er wusste, dass er in einem unterlegenen Auto fährt, hat er bis zum letzten Rennen gekämpft und gezeigt, dass er ein geiler Rennfahrer ist und Bock auf das Ganze hat", lobte der frühere Rennfahrer gegenüber "Eurosport" den Auftritt des viermaligen Weltmeisters.
Stuck über Vettels Abschied: "Das habe ich noch nie erlebt"
Vettels Verabschiedung habe zudem gezeigt, dass der Heppenheimer mehr als nur ein "normaler" Rennfahrer war. "Ich habe noch nie erlebt, dass ein Formel-1-Fahrer von seinen Kollegen so herzlich und respektvoll verabschiedet worden ist. Das zeugt davon, dass da ein ganz großer Mann abgetreten ist", zollte Stuck seinem Landsmann großen Respekt.
Für die Formel 1 in Deutschland ist Vettels Rücktritt laut Stuck ein Verlust, der sich schlicht und ergreifend nicht auffangen lässt. "Da kann ihn niemand ersetzen", ist der 71-Jährige überzeugt. Der frühere Champion sei ein Mann gewesen, "der die Formel 1 in den vergangenen Jahren mitgeprägt" habe. Vettel sei "immer fair und aufrichtig" gewesen, urteilte Stuck.
Auch Vettels verstärktes Engagement rund um den Umweltschutz war in Stucks Augen "förderlich". Dass die FIA derartige Botschaften künftig verbieten will, kann der frühere Rennfahrer nicht nachvollziehen.
"Alle Fahrer sind Persönlichkeiten, die ihr Leben einsetzen, um erfolgreich zu sein. Warum sollten die kein Recht auf eine freie Meinungsäußerung haben? Das verstehe ich nicht", ärgerte sich Stuck über den Entschluss des Weltverbandes, dessen "Maulkorb" für die Fahrer er als "vollkommen überzogen" bezeichnete.


