In der vergangenen Saison stieg Quentin Fillon Maillet zum Dominator des Biathlon-Sports auf. Der Franzose gewann nahezu jeden erdenklichen Titel, räumte im Weltcup und bei den Olympischen Spielen in Peking zahlreiche Pokale und Medaillen ab. Nur wenige Monate später wird der 30-Jährige Rennen um Rennen abgehängt. Im französischen Team hat die Suche nach der Ursache begonnen. Eine Theorie gibt es bereits.
Quentin Fillon Maillet hat sich innerhalb weniger Monate zum großen Sorgenkind der französischen Biathlon-Mannschaft entwickelt. Der amtierende Gesamtweltcup-Sieger und Doppel-Olympiasieger von Peking ist in dieser Saison nur ein Schatten seiner selbst. Nach acht Einzel-Rennen wartet der Dominator der Vorsaison (13 Podestplätze bei 22 Einzel-Starts) noch immer auf seinen ersten Podestplatz.
Nicht nur die Fans fragen sich: Was läuft schief beim Superstar?
Im französischen Team hat die Ursachenforschung längst begonnen. Eine handfeste Lösung konnte oder wollte Nationaltrainer Vincent Vittoz im Gespräch mit "L'Équipe" aber noch nicht präsentieren. Immerhin gab der Coach aber schon mal eine erste Diagnose ab. Und die lautet: Seine Nummer eins hat ein Kopfproblem.
"Schon im Oktober hatten wir das Gefühl, dass es für ihn nicht außergewöhnlich lief. Aber da waren wir noch weit weg von der Saison und konnten es korrigieren, zumal Quentin jemand ist, der immer ein bisschen braucht. Aber schon da haben wir gesehen, dass es kein Problem der Intensität oder des Wettbewerbs ist. Es ist ein kleines grundsätzliches Problem", schilderte Vittoz.
Frankreich Biathlon-Star "wird zurückschlagen"
"Vielleicht", so spekulierte der französische Trainer, "sind es die Nachwehen eines außergewöhnliches Jahres, nach dem man sich neue Ziele setzen muss. Selbst wenn er immer noch viel Leidenschaft hat, so war er im letzten Jahr auf seinem Höhepunkt", schob Vittoz die Probleme seines Stars auf den Kopf.
Ist der Weltcup-Gesamtsieger vielleicht satt? Nein, sagt sein Trainer. Fillon Maillet habe trotz der überragenden Vorsaison viel in die Vorbereitung auf das aktuelle Jahr investiert, versicherte Vittoz, "aber vielleicht muss er sich unterbewusst neue Ziele setzen". Dass dem 30-Jährigen das gelingt, steht für seinen Trainer trotz aller Anlaufschwierigkeiten außer Frage: "Ich habe keine Zweifel daran, dass er zurückschlagen wird."


