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Schweden-Star "kocht innerlich vor Wut"

"Eine Schande": Harte Worte nach Biathlon-"Parodie"

Sebastian Samuelsson fand klare Worte
Sebastian Samuelsson fand klare Worte
Foto: © IMAGO/CHRISTIAN MANZONI
17. Dezember 2022, 17:33
sport.de
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Stürze, Beinahe-Stürze, riskante Manöver und Biathlon-Superstars, die sich nur mit Mühe und Not durch den Schnee ackerten: Die Verfolger beim Weltcup in Annecy-Le Grand Bornand verkamen am Samstag zur Farce. Im Anschluss hagelte es Kritik an den Veranstaltern.

Dass sich Denise Herrmann-Wick im Frauen-Rennen nach der besten Laufzeit und Rang drei im Sprint am Donnerstag, am Samstag im Verfolger im Doppelstockschub über die Ziellinie schleppte, darf als bitteres Sinnbild des dritten Tages des Biathlon-Weltcups im französischen Annecy-Le Grand Bornand gesehen werden. Aufgrund der fragwürdigen Bedingungen, unter denen die Verfolger abgehalten wurden, setzte es vor allem aus dem Männer-Lager sehr deutliche Worte.

"Es ist eine Schande, weil sie unglaublich gute Bedingungen hatten, mit denen sie arbeiten konnten und es trotzdem so schlecht gemacht haben", wetterte der Schwede Sebastian Samuelsson gegenüber "SVT" nach dem Rennen. Samuelsson kletterte als Sechster im Vergleich zum Sprint zwar immerhin um elf Ränge, ließ aber dennoch kein gutes Haar an den Zuständen auf der Strecke. Bereits vor dem Startschuss hätten ironische Witze die Runde gemacht, die extrem vereiste Loipe böte sich eher zum Schlittschuhlaufen oder Slalomfahren an. 

"Die Bedingungen sind ein Witz", hielt sich auch Samuelsson Landsmann Jesper Nelin nicht zurück. Martin Ponsiluoma, der von Rang vier auf Platz 22 zurückfiel, gab an, er "koche innerlich vor Wut". 

"Es war eine Katastrophe. Eine Art Organisationsskandal"

Auch die norwegischen Dominatoren, die die Plätze eins bis drei unter sich ausmachten, ließen kein gutes Haar an den Veranstaltern. "Es war eine Katastrophe. Eine Art Organisationsskandal", motzte Weltcupspitzenreiter und Ausnahmeläufer Johannes Thingnes Bö, der von Platz eins in Rennen ging und trotz nur zweier Schießfehler lediglich Dritter wurde, bei "NRK".

Von der "Parodie eines Rennens", sprach Johannes Dale und die Norwegerin Ida Lien prangerte an, sie habe sich beim Frauen-Verfolger "wie Bambi auf dem Eis gefühlt", ihre Teamkollegin Karoline Knotten polterte: "Das ist die dümmste Sache, bei der ich je mitgemacht habe."

Beim DSV fiel die Kritik teils deutlich zurückhaltender aus: "Es war voll glatt! Ich habe gar keinen Grip mehr gefunden", kommentierte Franziska Preuß, es sei aber für alle gleich und sie habe die Loipe "positiv herausgefordert". Denise Herrmann-Wick ordnete ein, die Bedingungen seien sogar "ziemlich gefährlich" gewesen. 

Nach zwei Regentagen und Frost habe man das Beste gegeben, konnte aber nicht mehr erreichen, versuchte sich IBU-Rennleiter Borut Nunar an einer Erklärung. Das Männer-Rennen hatte man sogar um 250 Meter verkürzt. Biathlon-Legende Ole Einar Björndalen erklärte bei "TV2" allerdings simpel, man sei schlicht zu spät gestartet und hätte am Morgen bessere Bedingungen vorgefunden.

Annecy 2022/2023

1SchwedenElvira Öberg29:42.40m
2ItalienLisa Vittozzi+20.40s
3FrankreichJulia Simon+46.90s
4NorwegenIngrid Landmark Tandrevold+1:12.90m
5ItalienDorothea Wierer+1:51.90m

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