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Der heikle Fall Stroemsheim: Biathlon-Verband unter Druck

Dominiert den IBU-Cup: Endre Stroemsheim
Dominiert den IBU-Cup: Endre Stroemsheim
Foto: © IMAGO/Harald Deubert
17. Dezember 2022, 07:47
sport.de
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Biathlet Endre Stroemsheim ist der Senkrechtstarter im norwegischen Team, allerdings durfte er sein Können bislang nicht im Weltcup unter Beweis stellen. Nachdem der 25-Jährige zuletzt harsche Kritik an den Entscheidern übte, bekommt er nun mehr und mehr Zuspruch. Der norwegische Biathlon-Verband gerät immer mehr unter Druck.

Endre Stroemsheim dominiert den zweitklassigen IBU-Cup derzeit nach Belieben: Vier Siege fuhr der Norweger in fünf Rennen ein, dazu holte er sich zudem einen zweiten Platz. Mehr geht wohl kaum, hatte der selbst 25-Jährige nach dem Saisonstart gemeint und seinem Frust freien Lauf gelassen. Verärgert hatte er die Entscheidung des Verbands hingenommen, dass er auch für den Weltcup in Le Grand-Bornand erneut nicht nominiert worden war.

Längst mehren sich die Stimmen, die eine schleunige Beförderung des Skijägers fordern. Ex-Biathlet und "NRK"-Experte Ola Lunde etwa regte an, für Stroemsheim solle gar Dreifach-Olympiasieger Tarjej Bö weichen. Der ehemalige Damen-Nationaltrainer Knut Tore Berland äußerte gegenüber dem staatlichen Sender zudem seine Enttäuschung über die Vorgehensweise im Verband.

Auswahlkriterien absichtlich "schlecht formuliert"?

"Es gibt wirklich keine Kriterien", monierte Berland und weiß: "Im Camp herrscht ein bisschen Aufbruchstimmung."

Als Voraussetzung für eine Weltcup-Nominierung gibt der norwegische Verband lediglich an, dass die Biathleten nationale und internationale Ergebnisse vorweisen müssen. Dass Stroemsheim trotzdem außen vor bleibt, sei "seltsam", so auch der ehemalige Biathlet Havard Bogetveit, der in 2021 Gesamtzweiter im IBU-Cup wurde. Und: Die Auswahlkriterien seien absichtlich "schlecht formuliert".

Botnan erklärt Verzicht auf Stroemsheim

Laut Stroemsheims Kollegen Jörgen Brendengen Krogsaeter gehe es den Entscheidern im norwegischen Biathlon-Verband lediglich darum, das "eigene Profil zu schärfen", wie "NRK" zitiert. Herausforderer hätten somit schlichtweg "keine Chance".

In Nationalmannschaftsmanager Per Arne Botnan stellte sich immerhin einer der Verantwortlichen der Kritik. "Es ist nicht verwunderlich, dass es Diskussionen gibt, wenn es um die Auswahl geht. Denn wir haben zehn Männer, die sehr wohl in den Top 15 und Top 20 im Weltcup landen können", begründete er den Verzicht auf Stroemsheim mit der hohen Konkurrenz.

Nach dem Weltcup in Frankreich gehen die Biathleten zunächst in eine zweiwöchige Pause. Am 6. Januar trifft sich die Biathlon-Elite dann im slowenischen Pokljuka. Dann will auch Endre Stroemsheim endlich dabei sein.

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