Radsport-Legenden unter sich: Jan Ullrich und Lance Armstrong machen derzeit gemeinsam Los Angeles unsicher - natürlich standesgemäß auf dem Drahtesel und mit weiterer prominenter Unterstützung.
Sommer, Sonne, Heiterkeit: Wer die aktuellen Bilder von Jan Ullrich im sozialen Netzwerk Instagram sieht, kann kaum glauben, dass Deutschlands gestürztes Radsport-Idol vor wenigen Jahren am absoluten Tiefpunkt angekommen war.
Kurz vor Weihnachten 2018 fand sich der 49-Jährige nach einem Trip nach Kuba in bemitleidenswerten Zustand in einem mexikanischen Krankenhaus wieder.
"Ich sah einen Mann an einem Ort wie noch kein menschliches Wesen zuvor. Wir kennen alle ein paar verrückte Freunde. Aber in so einem Zustand hatte ich noch keinen gesehen. Er war ans Bett gefesselt, ohne Bewusstsein. Es war das Allerschlimmste", schilderte Lance Armstrong die Situation später in der "ARD"-Dokumentation "Being Jan Ullrich".
"Komm, quäl dich, come on"
Vier Jahre später geht es "Ulle", der jahrelang gegen seine Alkohol- und Drogensucht kämpfte, offensichtlich blendend - und sein einstiger Dauer-Rivale und guter Freund Armstrong ist wieder an seiner Seite.
Aktuell ist das dynamische Duo bei herrlichstem Sonnenwetter in Los Angeles unterwegs. Ullrich und Armstrong auf dem Fahrrad zusammen mit Promi-Fotograf Paul Ripke oder beim NBA-Spiel der LA Lakers in der Crypto.com-Arena an der Seite von Schauspieler und Film-Produzent Chad Mountain.
Sportlichen Ehrgeiz hat Ullrich noch immer. "Komm, quäl dich, come on", ruft er einem schon sichtlich erschöpften Ripke auf einem der Insta-Videos zu. Rank und schlank präsentierte sich der Tour-de-France-Sieger von 1997 ganz in seinem Element.
Brisante Doku über Jan Ullrichs Leben angekündigt
Im kommenden Jahr wird es aber wieder weniger erfreulich bei Ullrich. Beim Streaming-Dienst Amazon Video will er im Rahmen einer vierteiligen Doku-Serie "auspacken – umfassend, ehrlich und exklusiv", wie es in der Ankündigung im September hieß.
"Ich werde die Hose runterlassen", stellte Ullrich in Ripkes Podcast "Alle Wege führen nach Ruhm" klar. Die Doku werde die "tollen und die weniger schönen Dinge" seines Lebens zeigen.
"Es ist wie ein Eiterpickel, den man ausdrücken muss, und dann geht es wahrscheinlich besser. Ich hätte mir das vor zwei Jahren nicht vorstellen können, dass ich das mache. Aber mein Umfeld hat mich motiviert und mir klar gemacht: 'Mit Deiner Art von Verarbeitung hast Du es eben nicht geschafft und bist abgedriftet in Alkohol und Drogen. Das war der falsche Weg, versuche es doch mal so'", sagte Ullrich.
