Der milliardenschwere Vater des früheren Formel-1-Piloten Nikita Mazepin, der Sponsor von dessen F1-Team Haas war, hat offenbar auf spektakuläre Weise eine seiner Yachten entführen lassen, die eigentlich wegen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine beschlagnahmt worden war.
Im Jahr 2021 fuhr Nikita Mazepin in der Formel 1 an der Seite von Mick Schumacher beim US-Rennstall Haas und hätte dies wohl auch in der gerade abgelaufenen Saison getan, hätte der Beginn der russischen Invasion in die Ukraine Ende Februar nicht dazu geführt, dass Haas sämtliche Brücken zu Mazepin junior und dessen Vater Dmitri abbrach.
Mazepin senior hatte das US-Team als Mehrheitsaktionär und Miteigentümer des Bergbaukonzerns Uralkali als Sponsor unterstützt. In großen Lettern prangte das Logo der Firma auf dem F1-Boliden, bis es schließlich nach dem Einmarsch der Russen entfernt und der Vertrag aufgelöst wurde. Mazepin junior hatte sich derweil geweigert, den Angriffskrieg seines Vaterlandes zu verurteilen und verlor sein Cockpit.
Anfang März wurde Dmitri Mazepin, seines Zeichens russischer Oligarch und Vertrauter Putins, schließlich auf die Sanktionsliste der EU gesetzt.
Im Zuge dessen wurde auch eine Luxusyacht des 54-Jährigen in Italien beschlagnahmt. Doch im Sommer verschwand diese plötzlich aus einem Hafen in Sardinien, wo der Milliardär auch Immobilien besitzen soll.
Auch sündhafte teure Mazepin-Villa beschlagnahmt
Wie der "Guardian" berichtet, konnte das Schiff im Juni - nur wenige Stunden bevor endgültige Gewissheit bestand, dass die Yacht Mazepin gehört - aus dem Hafen von Olbia entführt werden. Das bestätigte ein Polizeisprecher der englischen Zeitung.
Dazu soll Mazepin senior dem Bericht nach eine ausländische Firma engagiert haben. Diese heuerte einen sardinischen Kapitän an, der es schaffte, das 22 Meter lange Gefährt, das einen Wert von rund einer Millionen Euro besitzen soll, in Sicherheit zu bringen.
Wo sich die Luxusyacht mittlerweile befindet, ist unklar. Sie wurde zuletzt in Tunesien gesehen, gilt nun aber als verschwunden. Laut der italienischen Polizei droht den Handlangern Mazepins sowie dem Oligarchen selbst eine Strafe von bis zu einer halben Million Euro, so der "Guardian" weiter.
Neben dem Schiff wurde im April auch eine Villa auf Sardinien beschlagnahmt, die ebenfalls der Mazepin-Familie gehören soll. Diese hat angeblich sogar einen Wert von mehr als 100 Millionen Euro.


