In der Saison 2022 war Nyck de Vreis für die Hälfte aller Teams in der Formel 1 tätig. Bei Mercedes war der Niederländer als Ersatzfahrer im Einsatz, für Aston Martin und Alpine Testfahrer. Für Williams stieg de Vries sogar bei einem Rennen ins Auto und beim Saisonabschluss, dem "Young Drivers Test" saß er im Boliden von Alpha Tauri.
Für eben jenes Team wird er in der kommenden Saison regulär an den Start gehen und Pierre Gasly ersetzen, der sich in Richtung Alpine verabschiedete.
Mit schon 27 ist de Vries ungewöhnlich alt für einen "Rookie" und mit ein bisschen weniger Glück hätte er sein Talent in der Formel 1 wohl nie zeigen können.
De Vries nutzte seine Chance
In einem exklusiven Interview mit "RacingNews365.com" erklärte Williams-Teamchef Jost Capito, dass die Arbeitseinstellung dem Niederländer durchaus geholfen hat.
Rückblick: Kurz vor dem Großen Preis von Italien in Monza musste sich Alexander Albon einer Blinddarm-OP unterziehen und fiel für das traditionsreiche Rennen aus. Williams "lieh" sich de Vries von Mercedes aus, der das Rennen am Ende sensationeller Weise auf Platz neun beendete.
"Wir wussten, dass wir einen guten Ersatzfahrer, auf den wir zurückgreifen können, gut gebrauchen können. Ich wusste, was er kann und wie leicht er ins Team kommt, also war es nicht schwer für ihn. Das Glück kommt zu den Jungs, die hart dafür arbeiten und dies war ein gutes Beispiel dafür", erklärte Capito.
Rennen von de Vries am "seidenen Faden"
Durch die famose Vorstellung fuhr sich de Vries in den Fokus anderer Teams. Letztendlich sicherte sich Alpha Tauri, auch aufgrund des Rennens in Italien, die Dienste des ehemaligen Formel-2-Champions.
Dabei hätte das Debütrennen des 27-Jährigen auch gänzlich anders enden können, denn fast wäre er nicht ins Ziel gekommen: "Wenn das Rennen neu gestartet worden wäre, hätten wir das Auto abstellen müssen. Wenn es also eine Runde und die grüne Flagge gegeben hätte, wäre er nicht ins Ziel gekommen und hätte die Punkte nicht bekommen. Wer weiß, was dann passiert wäre?"
Zuvor hatte Daniel Ricciardo die Kontrolle über sein Auto verloren. Der Bolide des Australiers musste mit einem Kran geborgen und das Rennen wurde hinter dem Safety-Car beendet.


