Nicht alle, aber viele Augen werden im Biathlon-Sprint von Hochfilzen am Donnerstag auf Anamarija Lampic gerichtet sein. Die Slowenin gibt ihr mit Spannung erwartetes Debüt im Weltcup. Ihre Auftritten im IBU-Cup machten zwar teilweise Hoffnung, doch das Schießen bereitet der ehemaligen Langläuferin nach wie vor große Probleme.
Nach vier Rennen in der zweiten Biathlon-Liga steigt die Slowenin Anamarija Lampic am Donnerstag in die höchste Liga auf: Im Sprint von Hochfilzen wird die 27-jährige ehemalige Langläuferin erstmals im Weltcup an den Start gehen und sich mit den besten Läuferinnen der Welt messen.
"Es ist irgendwie verrückt, hier zu sein", sagte sie vor ihrem mit Spannung erwarteten Debüt. Noch fühle sie sich normal und keinen Druck, beteuerte Lampic am Mittwoch. Doch das könnte sich beim Rennstart ändern, denn so richtig bereit fühlt sie sich dann doch nicht.
Als ihr deutscher Trainer Ricco Groß ihr sagte, sie werde in Hochfilzen starten, "habe ich ihm gesagt, dass ich noch nicht bereit bin. Aber er sagt, ich bin bereit. Ich bin mir noch nicht zu 100 Prozent sicher, wir werden sehen", lachte Lampic ihre Nervosität weg.
Um den Druck nicht zu groß werden zu lassen, will sie sich für ihre Weltcup-Premiere kein explizites Ziel auferlegen. "Ich möchte einfach nur so schnell wie immer laufen und so viel Erfahrung sammeln wie möglich. Ich muss viel lernen und ich lerne jeden Tag", sagte die Slowenin, die genau weiß, wo ihre größte Schwachstelle liegt.
Neu-Biathletin mit großen Problemen am Schießstand
"Ich fühle mich gut und kann auf Skiern schnell sein, aber wenn es um das Schießen geht, habe ich noch viel Arbeit. Aber auch das wird kommen", verwies Lampic auf ihre Schwierigkeiten am Schießstand, die sich unter anderem beim IBU-Cup in Idre in der vergangenen Woche zeigten.
In Schweden ging Lampic in insgesamt vier Rennen an den Start und absolvierte dabei zwölf Schießeinlagen. Ihre Bilanz: ein fehlerfreier Anschlag bei insgesamt 22 Fahrkarten. "Ich wollte mich einfach nur mit den anderen messen. Und ich hatte Spaß dabei", sagte sie über ihre Auftritte in Idre, bei denen sie läuferisch durchaus zu überzeugen wusste und zu den Schnellsten zählte.
Auch die Schwedin Elvira Öberg freut sich auf das Debüt von Lampic. "Es ist toll, sie an diesem Wochenende zu sehen. Sie wird wahrscheinlich schnell sein, aber ich weiß, wie schwer es ist, alle Teile zusammenzubringen. Wie das funktioniert, werden wir sehen. Aber es ist einfach klasse, dass sie den Mut hat, den Sport zu wechseln", sagte Öberg über die frühere Langläuferin.