Die hohe Luftfeuchtigkeit beim Weltcup-Auftakt der Biathletinnen und Biathleten im finnischen Kontiolahti bereitete so manchem arge Probleme: Dem Norweger Vetle Sjastad Christiansen etwa schossen Tränen in die Augen, die ihm ein gutes Resultat beim Schießen vermasselten. Das darf keine Ausrede sein, konterte ein TV-Experte.
Minus sechs Grad Celsius, dazu eine Luftfeuchtigkeit von rund 90 Prozent: Die Bedingungen in Kontiolahti hatten es durchaus in sich. Nicht alle Biathleten kamen damit zurecht. "Es ist jedes Mal dasselbe. Es sieht so aus, als würde ich weinen, nur wegen der Feuchtigkeit und der Kälte", hatte der Franzose Émilien Jacquelin nach den Wettkämpfen in Finnland gegenüber "NRK" erklärt: "Ich muss meine Augen trocknen. Wenn nicht, wird das Schießen schwierig."
Ähnlich erging es dem Norweger Vetle Sjastad Christiansen, der schon nach der steilen Abfahrt vor dem Liegendschießen in der Verfolgung "ein schlechtes Gefühl" hatte: "Ich habe einige Tränen in meine Augen bekommen und hätte sie wegblinzeln sollen. Dann hätte ich, glaube ich, den ersten Schuss auch getroffen." Der 30-Jährige haderte anschließend mit seiner "Unerfahrenheit".
Gegenwind der anderen Art für Biathleten: "Wirklich dumm"
Er habe wohl "die gleichen Gene" wie sein französischer Kollege Jacquelin, beide bekämen bei kaltem Wind schnell Tränen in den Augen: "Es ist irgendwie herausfordernd. Es tritt häufiger bei bestimmten Wettertypen auf."
Am Ende fuhr er zwar Platz eins mit der Staffel sowie zwei Top-10-Ergebnisse im Einzel und im Sprint ein, in der Verfolgung erlaubte er sich mit vier Schießfehlern aber letztlich deutlich zu viele Patzer, sodass nur Platz 16 heraussprang.
Gegenwind der etwas anderen Art erhielt der Norweger nach dem Wettkampf derweil von Ex-Biathlet und "NRK"-Kommentator Ola Lunde. Es sei wichtig, dass sich die Skijäger auf solche Situationen vorbereiten. "Auf dem Weg nach unten musst du deine Tränen trocknen. Du darfst nicht schießen, bis alles in Ordnung ist. Das Problem ist, dass sie nicht klar sehen." Lunde schob nach: Es sei "wirklich dumm", mit Tränen in den Augen auf die Ziele zu schießen.
