Im Laufen macht Vinzenz Geiger niemand etwas vor: Zwei grandiose Aufholjagden bescheren dem Kombinations-Olympiasieger in Lillehammer jeweils Platz drei.
Mit dem Peking-Turbo zum doppelten Podest: Kombinations-Olympiasieger Vinzenz Geiger hat dank seiner überragenden Laufform beim Weltcup in Lillehammer mit zwei dritten Plätzen geglänzt. Wie schon am Vortag stürmte der 25 Jahre alte Oberstdorfer in Norwegen aus eigentlich aussichtsloser Lage noch als Dritter auf das Podest. Seine Aufholjagden erinnerten an den Triumph bei den Winterspielen im Februar.
"Das war ein wirklich gutes Wochenende für mich, zweimal auf dem Podest, und auf der Schanze geht es in die richtige Richtung", sagte Geiger, der in Peking von Platz elf zum Olympiasieg gestürmt war. Diesmal reichte es von Platz 18 (Samstag) und 14 (Sonntag) bei deutlich mehr als einer Minute Rückstand nach dem Springen jeweils noch zu Bronze. An beiden Tagen musste sich Geiger nur einem norwegischen Duo geschlagen geben.
Am Samstag siegte Jens Luraas Oftebro vor Jarl Magnus Riiber, der damit Geigers Klubkollegen Julian Schmid das Gelbe Trikot des Weltcup-Spitzenreiters abnahm. Am Sonntag drehte Riiber, Weltcup-Gesamtsieger der vergangenen vier Winter, den Spieß um und feierte seinen 52. Karrieresieg.
Riiber hatte dabei schon nach dem Springen deutlich geführt - dort muss Geiger ansetzen, um den Branchenführer wie gehofft attackieren zu können. "Es läuft im Springen noch nicht ganz entspannt", sagte Geiger. Auch er weiß: Mit Sprungresultaten im zweistelligen Platzbereich sind Siege über Riiber - Laufstärke hin, Aufholjagd her - nur schwer zu realisieren.
Starkes deutsches Teamergebnis
Auch bei den weiteren deutschen Assen hapert es zurzeit eher auf der Schanze, im Laufen gehören sie zu den allerbesten. Hinter Geiger stürmte Johannes Rydzek am Sonntag von Platz 13 auf vier nach vorne. Schmid, Auftaktsieger von Ruka, kam auf Rang acht. Manuel Faißt (Baiersbronn) als Elfter und Rekordweltmeister Eric Frenzel (Geyer) als Zwölfter rundeten das starke deutsche Teamresultat ab.
Ausnahmekönner Riiber baute mit seinem 52. Weltcupsieg die Führung in der "ewigen" Bestenliste weiter aus. Bereits im vergangenen Winter hatte er den Finnen Hannu Manninen (48 Weltcupsiege) auf Platz eins abgelöst, Eric Frenzel (43 Siege) liegt auf Platz drei. Der erst 25 Jahre alte Riiber wird im "All Time"-Ranking wohl weit enteilen.
Bei den Frauen hatte am Samstag die deutsche Meisterin Nathalie Armbruster ihre zweite Podestplatzierung hauchdünn verpasst. Einen Tag nach ihrem dritten Rang wurde die 16 Jahre alte Schwarzwälderin Vierte, erst die Zielfoto-Auswertung sah Armbruster hinter der zeitgleichen Österreicherin Lisa Hirner. Der Sieg ging wie am Vortag an die norwegische Gesamtweltcupsiegerin Gyda Westvold Hansen.
