Beim Auftakt in die neue Langlauf-Saison in Ruka enttäuschte der norwegische Superstar Emil Iversen auf ganzer Linie. Dennoch wurde er für das anstehende Weltcup-Wochenende in Lillehammer nominiert. Eine Entscheidung, die auf heftige Gegenwehr gestoßen ist. Nun wehrte sich der 31-Jährige gegen die Kritik.
"Die Leute können sagen, was sie wollen, nicht ich wähle das Team aus", stellte Iversen auf einer Pressekonferenz klar.
Zuvor hatte Landsmann Jan Thomas Jenssen die Nominierung von Iversen für Lillehammer scharf kritisiert. "Das ist genau das, was ich nicht verstehe", sagte der 26-Jährige, der in Norwegen nicht an den Start gehen darf.
Laut Jenssen ist es "dumm", Iversen für den Weltcup aufzustellen, nur weil er im Nationalmannschaftskader ist. In Norwegen erhalten die Kaderathleten allerdings Vorzug.
Die Vorwürfe wollte Iversen nicht auf sich sitzen lassen. "Es ist fast so, als würde ich auf der Anklagebank sitzen", bemängelte der Silbermedaillengewinner von Peking und betonte: "Ich muss hier sitzen und mich verteidigen. Es macht keinen Spaß, in dieser Situation zu sein."
In Ruka war Iversen chancenlos. Das beste Ergebnis des Wochenende erzielte der Langlauf-Star mit Platz 13 beim klassischen Rennen über zehn Kilometer. In der 20km-Verfolgung wurde er nur enttäuschender 35.
Iversen stichelt gegen Klæbo
Es ist nicht das erste Mal, dass sich Iversen mit seinen Konkurrenten auf Konfrontationskurs geht.
Beim diesjährigen Saisonauftakt in Beitostølen musste sich der 31-Jährige nur dem überragenden Johannes Klæbo, der sich nach einer viermonatigen Oberschenkelverletzung bärenstark zurückmeldete, geschlagen geben.
Im Vorfeld hatte die Form des 26-Jährigen für Rätselraten gesorgt. Klæbo sei dies durchaus entgegengekommen, glaubt Iversen, der seinem Landsmann unterstellte, "übertrieben" zu haben.
"Ich bin mir nicht sicher, ob alles, was er in letzter Zeit gesagt hat, absolut wahr gewesen ist", unkte er über Klæbo, der sich mit Comeback-Prognosen bis zuletzt zurückgehalten hatte.

