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"Ein 360-Grad-F***-dich!" Ärger nach Experten-Kritik

Ragnhild Femsteinevik war die Überraschung in der norwegischen Biathlon-Staffel
Ragnhild Femsteinevik war die Überraschung in der norwegischen Biathlon-Staffel
Foto: © IMAGO/KALLE PARKKINEN
02. Dezember 2022, 08:34
sport.de
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Obwohl der norwegischen Biathlon-Staffel mit Marte Olsbu Röiseland und Tiril Eckhoff zwei der besten Läuferinnen der Welt fehlten, schaffte das Team beim Saisonauftakt in Kontiolahti den Sprung auf das Treppchen. Ersatz-Frau Ragnhild Femsteinevik wurde dabei zur heimlichen "Matchwinnerin".

Dass die 27-jährige Ragnhild Femsteinevik beim Podest-Coup der ersatzgeschwächten norwegischen Biathlon-Staffel eine tragende Rolle einnehmen würde, wurde ihr selbst in ihrer Heimat nicht zugetraut. Im nationalen Radiosender "NRK" wurde sie vor dem Rennen explizit als "Schwachstelle" des Teams bezeichnet. Eine Aussage, die beim Aufwärmen vor dem Start auch die Läuferinnen erreichte. 

"Das war schon ein bisschen hart", sagte Ingrid Landmark Tandrevold über den Kommentar des Radiomoderators, den auch Femsteinevik hörte. "Und dann geht sie raus, schießt zehn Treffer, rennt wie eine Kanone und sagt denen, die das behauptet haben, ein '360-Grad-F***-dich' ins Gesicht", scherzte Tandrevold nach dem großartigen Auftritt ihrer Teamkollegin. 

Femsteinevik gab nach dem Rennen zu, dass sie die Kommentare durchaus beeinflusst haben - auf positive Art und Weise. "Ich muss zugeben, dass mir die Aussagen der Journalisten einen Boost gegeben haben. Ich sagte mir, denen zeige ich, was ich am Schießstand kann. Heute haben aber alle Mädels überzeugt. Wir haben gezeigt, dass wir besser sind als diese Leute dachten", erklärte die heimliche "Matchwinnerin". 

Biathlon-Star nimmt Kritik als Motivation in die Loipe

Femsteinevik wurde zuvor von den "NRK"-Experten nicht nur als "Schwachstelle" bezeichnet, sondern auch konkret für ihre Fähigkeiten kritisiert. "Sie schießt schlecht und wir machen uns Sorgen über ihre Leistung", hieß es in der Vorberichterstattung. 

"Sie reden immer nur über Statistiken und Leistung, aber das müssen wir akzeptieren, auch wenn es wehtut. Abgesehen davon: Das Rennen mit so einer Stimmung anzugehen, war vielleicht der Schlüssel zum Erfolg", erklärte Femsteinevik, dass sie die Worte der "Experten" zwar getroffen, letztlich aber auch motiviert haben. 

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