Lewis Hamilton hat seine Vorwürfe erneuert, dass das WM-Finale der Formel 1 in Abu Dhabi im vergangenen Jahr "manipuliert" und zu Gunsten von Max Verstappen entschieden wurde. Red Bull reagiert mit Unverständnis und schießt zurück.
Das vergangene Formel-1-Wochenende in Brasilien brachte bei Lewis Hamilton all die unterdrückten Gefühle der letzten Monate noch einmal hoch.
An diesem Ort hatte er vor 14 Jahren in einem engen Rennen erst kurz vor der Ziellinie den entscheidenden Platz gutgemacht, um Felipe Massa (Ferrari) den schon sicher geglaubten WM-Titel in letzter Sekunde zu entreißen.
Parallelen zum vieldiskutierten WM-Showdown Ende 2021, als Hamilton in Abu Dhabi in der letzten Runde noch von Max Verstappen überholt wurde, wollte der Brite allerdings nicht gelten lassen, als er von "Sky" darauf angesprochen wurde.
Der Regen erlaubte es Hamilton, den deutschen F1-Piloten Timo Glock noch zu überholen, weil dieser auf Trockenreifen ins Schlingern geraten war. Mit diesem Manöver fuhr der damalige McLaren-Pilot die nötigen Punkte ein, um sich zum Weltmeister zu krönen.
"Das war anders. 2008 war nicht manipuliert", erklärte der Mercedes-Pilot in aller Deutlichkeit gegenüber dem TV-Sender. "Da kam das Wetter durch den Wolkenbruch ins Spiel, was unvorhersehbar war", fügte der 37-Jährige an.
"Das war im letzten Rennen der vergangenen Saison nicht so. Da hat jemand eine Entscheidung getroffen, dass das Ergebnis so sein sollte, wie es dann war", schoss Hamilton in Richtung des mittlerweile entlassenen Rennleiters Michael Masi.
Formel 1: Helmut Marko ätzt gegen Mercedes
Dieser hatte beim WM-Showdown in Abu Dhabi entschieden, dass die überrundeten Fahrer, die zwischen dem Führenden Hamilton und Verfolger Verstappen lagen, sich in einer Safety-Car-Phase zurückrunden durften. Damit lag der Niederländer plötzlich auf frischen Reifen unmittelbar hinter dem Silberpfeil-Piloten und hatte leichtes Spiel.
Dass Hamilton das Thema in Brasilien - fast ein Jahr nach dem verlorenen WM-Finale - erneut auf den Tisch brachte, sorgte bei Red Bull derweil für wenig Verständnis.
"Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Der Rennleiter hat entschieden. Wir können nicht immer wieder dieses Thema hochkommen lassen", sagte Motorsportkonsulent Helmut Marko in einer Medienrunde zu den Sticheleien des siebenfachen Weltmeisters, um danach selbst einen kleinen Hieb zu setzen.
"Es hat auch keinen Unterschied gemacht. Die hätten ja auch die Reifen wechseln können", so Marko weiter.
