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Die wichtigsten Infos zu den ATP Finals in Turin

Neuer Titelträger, neue Nummer ein gesucht: Wer gewinnt die ATP-Finals in Turin?
Neuer Titelträger, neue Nummer ein gesucht: Wer gewinnt die ATP-Finals in Turin?
Foto: © IMAGO/Andrea Alfano/LaPresse
13. November 2022, 13:23
sport.de
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Am Sonntag startet die 53. Auflage der ATP Finals in Turin. In der kommenden Woche kämpfen die acht besten Tennisprofis der ATP-Tour um den begehrten Titel zum Saisonabschluss.

Während Titelverteidiger Alexander Zverev aus Deutschland und die aktuelle Nummer eins der Tennis-Weltrangliste, Carlos Alcaraz (ESP), die inoffizielle Tennis-WM verletzungsbedingt verpassen, könnte sich Rafael Nadal (ESP) mit seinem ersten Sieg bei den ATP Finals zum Jahresende Rang eins in der Weltrangliste zurückerobern. Wir haben die wichtigsten Infos zum großen Saison-Abschluss der ATP-Tour zusammen getragen.

Das Format bei den ATP Finals

Die ATP Finals sind das einzige Turnier der Tour, das nicht direkt mit einer K.o.-Phase startet. Die acht qualifizierten Spieler werden in zwei Vierergruppen getrennt, die im Modus "jeder gegen jeden" ausgetragen werden. Die beiden Gruppenersten treffen anschließend im Halbfinale auf den jeweiligen Zweiten der anderen Gruppe. Obwohl es theoretisch möglich ist, mit zwei Niederlagen in der Gruppe das Semifinale zu erreichen, geschah dies seit Einführung des aktuellen Modus 1986 noch nie.

Seit 2015 wurden die Gruppen nach berühmten Tennisspielern benannt. So gab es z.B. 2019 die Gruppen Andre Agassi und Björn Borg. 

In diesem Jahr hat man sich wie schon im Vorjahr für Farben entschieden und so wird aus Gruppe A die "Green Group" und aus Gruppe B die "Red Group".

Preisgeld bei ATP Finals wird mehr als verdoppelt

Das Preisgeld wurde in diesem Jahr um unglaubliche 103% im Vergleich zur letzten Ausgabe erhöht. Im Optimalfall sind für den Sieger, der alle fünf Partien für sich entscheidet, 4.740.300 US-Dollar Preisgeld möglich. Letztes Jahr waren es noch 2.316.000 US-Dollar.

 

Übersicht Preisgeld 2023 (Australische Dollar)
Runde20232022
Sieg2.975.000 $2.875.000 $
Finale1.625.000 $1575.000 $
Halbfinale925.000 $895.000 $
Viertelfinale555.250 $538.500 $
Achtelfinale338.250 $328.000 $
3. Runde227.925 $221.000 $
2. Runde158.850 $154.000 $
1. Runde106.250 $103.000 $

Insgesamt werden 14.750.000 US-Dollar ausgeschüttet (2021: 7.250.000 US-Dollar).

ATP Finals: Das sind die Gruppen

Die Gruppe A (Green Group) wird angeführt von Rafael Nadal. Der Spanier ist zum 17. Mal bei den Finals dabei und liegt damit eine Teilnahme hinter Roger Federer (18). Gewinnen konnte er die Finals aber noch nie. zweimal unterlag er im Endspiel, 2010 gegen Federer und 2013 gegen Novak Djokovic. Er siegte 2022 bei den Australian Open und in Roland Garros und baute seine Grand-Slam-Titelbilanz auf 22 aus.

Nadal trifft in seiner Gruppe auf Casper Ruud, der zum zweiten Mal an den Finals teilnimmt und in diesem Jahr zwei Grand-Slam-Endspiele in Paris und New York erreichte. Felix Auger-Aliassime hat nach seiner beeindruckenden Siegesserie mit drei Titeln in Folge auch in Turin beste Chancen (siehe Extra-Thema). Komplettiert wird die Gruppe von Nachrücker und Indian-Wells-Sieger Taylor Fritz, der nach der verletzungsbedingten Absage von Carlos Alcaraz ins Hauptfeld rückt und erstmals bei den ATP Finals dabei ist.

Die Gruppe B (Red Group) wird angeführt von Stefanos Tsitsipas. Der Grieche ist zum vierten Mal nacheinander bei den Finals dabei und gewann dort den Titel 2019. In diesem Jahr verteidigte er seinen Titel beim Masters in Monte Carlo, gewann das Turnier auf Mallorca und stand in fünf Endspielen, darunter die beiden Masters in Rom und Cincinnati.

Tsitsipas bekommt es mit Daniil Medvedev zu tun, der 2020 die Finals gewann und 2021 im Endspiel stand. Er war Anfang des Jahres erstmals die Nummer Eins der Welt und erreichte neben dem Titeln in Los Cabos und Wien die Endspiele in s’Hertogenbosch und Halle. Medvedevs Landsmann Andrey Rublev spielt zum dritten Mal in Folge bei den Finals und holte 2022 vier Titel auf der Tour. Novak Djokovic vervollständigt die Gruppe. Er triumphierte in diesem Jahr in Wimbledon und Rom, wodurch er zum vierten Mal in Folge und zum zwölften Mal insgesamt einen Grand Slam und ein Masters im selben Jahr gewinnen konnte. 

ATP Finals 2022

Gruppe A

Gruppe B

Rafael Nadal

Stefanos Tsitsipas

Casper Ruud

Daniil Medvedev

Felix Auger-Aliassime

Andrey Rublev

Taylor Fritz

Novak Djokovic

Die Nachrücker bei den ATP Finals

Als Nachrücker im Falle einer Absage oder von kurzfristigen Verletzungen stehen in Turin Holger Rune und Hubert Hurkacz bereit. 

Der dänische Next-Gen-Spieler hat sich in den letzten Wochen mit einem sensationellen Lauf, gekrönt vom Turniersieg beim Mastes in Paris, noch bis auf Rang 10 im Race nach vorne gespielt. Der 19-Jährige wäre eigentlich für die Next-Gen Finals in Mailand qualifiziert gewesen, nimmt aber jetzt die Chance wahr, als Ersatzmann bei den ATP Finals dabei zu sein. Rune ist zum ersten Mal bei den Finals dabei.

Für Hubert Hurkacz ist es der zweite Auftritt bei den Finals. Im letzten Jahr war der Pole aber sicher qualifiziert und musste nicht als Ersatzmann auf Einsätze hoffen. Damals verlor Hurkacz seine drei Gruppenspiele und schied als Letzter der Tabelle aus.

Race to Turin (Stand 07.11.)

Platz

Name

Punkte

1

Carlos Alcaraz*

6820

2

Rafael Nadal

5820

3

Stefanos Tsitsipas

5350

4

Casper Ruud

5020

5

Daniil Medvedev

4065

6

Felix Auger-Aliassime

3995

7

Andrey Rublev

3530

8

Novak Djokovic

3320

9

Taylor Fritz

2955

10

Holger Rune**

2911

11

Hubert Hurkacz**

2905

* Teilnahme abgesagt ** Nachrücker

Novak Djokovic Dauergast bei den ATP Finals

Novak Djokovic hat es auch in diesem Jahr geschafft, sich für die Finals zu qualifizieren. Seit 2007 ist der Serbe Dauergast beim Turnier der besten acht Spieler. Nur 2017 fand das Turnier ohne Djokovic statt. Damals laborierte der Serbe an einer Ellenbogenverletzung. 

Dabei gab es in dieser Saison einige Fragezeichen, ob Novak Djokovic sich erneut für die Finals qualifizieren kann. Aufgrund seiner fehlenden Corona-Impfung verpasste der ehemalige Weltranglistenerste einige Turniere in Australien und Nordamerika. So musste er unter anderem bei den Australien Open und US Open zuschauen, wodurch ihm wichtige Punkte in der Weltrangliste fehlten. 

Sein Grand-Slam-Titel in Wimbledon brachte ihn zwar im Race nicht weiter nach vorne, weil dort erstmals keine Punkte vergeben wurden, stattdessen griff aber nun eine Sonderregel. Wenn ein Spieler ein Grand-Slam-Turnier gewinnt und das Race unter den Top 20 abschließt, ist er automatisch für die Finals qualifiziert. Den sicheren Platz unter den Top 20 erreichte der Serbe mit seinem Turniersieg im Oktober in Astana. Nach dem Masters in Paris trudelte Djokovic dann sogar noch auf Rang acht im Race ein und war somit auch ohne die Sonderregelung für die Finals qualifiziert.

Statistik Novak Djokovic

ATP Ranking

8

Siege ATP-Finals

41-17

Karriere-Siege Hard

650-121

Karriere-Siege Indoor

181-48

Siege 2022

37-7

Titel 2022

4

Titel gesamt

90

"Es ist ein emotional schwieriges Jahr gewesen, weil ich Umständen entgegentreten musste, mit denen ich noch nie konfrontiert gewesen war", gab Djokovic vor den Finals zu. Aber wie so oft in seiner Karriere hat der Serbe allen Widerständen getrotzt und schickt sich nun an, mit einem Triumph in Turin zusammen mit Roger Federer Rekordsieger bei den Finals zu werden. Djokovic kommt bei den ATP Finals auf eine Karriere-Bilanz von 41-17 Siegen. Er konnte das Turnier 2008 und von 2012 bis 2015 gewinnen. 

Player to watch bei den ATP Finals: Felix Auger-Aliassime

Auch wenn Felix Auger-Aliassime sein Debüt bei den Finals gibt, zählt der Kanadier mindestens zum erweiterten Kreis der Titelkandidaten. Der 22-Jährige befindet sich in der Form seines Lebens und blickt auf eine außergewöhnliche Saison zurück.

Anfang des Jahres führte er Kanada beim ATP Cup zum Titel, ehe er sich im Februar beim 500er Turnier in Rotterdam erstmals selbst in die Siegerliste eines ATP-Turniers eintragen konnte. Es folgten noch drei weitere Titel (Florenz, Antwerpen, Basel), die Auger-Aliassime in einem Fabellauf alle hintereinander im Oktober gewinnen konnte. Seine Halbfinal-Teilnahme beim Masters in Paris spülte den Kanadier bis auf Rang 6 der Weltrangliste, was gleichbedeutend mit seinem Karriere-High ist. Und bereits jetzt steht fest, dass Auger-Aliassime, egal wie die Finals laufen, die Saison unter den Top 10 der Welt beenden wird.

Statistik Felix Auger-Aliassime

ATP Ranking

6

Siege ATP-Finals

0-0

Karriere-Siege Hard

103-63

Karriere-Siege Indoor

49-24

Siege 2022

56-25

Titel 2022

4

Titel gesamt

4

Der 22-Jährige kommt in dieser Saison auf eine Bilanz von 56-25 Siegen. Nur Stefanos Tsitsipas (60-22) und Carlos Alcaraz (57-13) haben mehr Matches auf der Tour gewonnen.

Felix Auger-Aliassime ist der 1. Kanadier seit Milos Raonic 2016, der sich für die Finals qualifizieren konnte und insgesamt erst der 2. Spieler aus Kanada, der sich im Einzel für das Jahresabschlussturnier qualifizieren konnte.

Comeback von Alexander Zverev rückt näher

Titelverteidiger Alexander Zverev wird in Turin nicht antreten können. Er hatte im French-Open-Viertelfinale gegen Rafael Nadal einen mehrfachen Bänderriss im Fuß erlitten und dann Anfang September sein geplantes Comeback beim Davis Cup absagen müssen, da er sich in der Vorbereitung ein Knochenödem zugezogen hatte. Damit wird er auch bei den Davis Cup Finals Ende November fehlen.

Doch nun verbreitete sein Bruder und Manager Mischa Zverev Zuversicht. Er gab bekannt, dass "Sascha" im Dezember einige Showturniere, darunter den Diriyah Tennis Cup in Saudi-Arabien (8.-10. Dezember), spielen werde.  "Er braucht einfach ein paar Matches vor der großen Saison", sagte Mischa Zverev über seinen Bruder, der aktuell ohne Schmerzen ist und in seiner Wahlheimat Monte Carlo auf dem Trainingsplatz steht.  

Die Rückkehr auf die Tour soll dann bei den Australian Open Mitte Januar erfolgen. Zuvor wird Zverev an der Seite von Jule Niemeyer beim United Cup mitwirken, einem neuen Format mit Mixed-Teams, das den ATP Cup ablöst und zwischen Ende Dezember und Anfang Januar in Australien über die Bühne geht. 

Endspurt: Wer wird die Nummer eins am Jahresende?

Obwohl Carlos Alcaraz verletzungsbedingt nicht in Turin teilnehmen kann, stehen seine Chancen gut, dass er die Spitzenposition hält. Mit 6820 Punkten liegt er genau 1000 Zähler vor seinem nächsten Verfolger Rafael Nadal (5820), wiederum 470 Punkte dahinter lauert noch Stefanos Tsitsipas. In Turin bekommt der Sieger 1500 Punkte, es kann sich also noch etwas tun. 

Tsitsipas hat eher geringe Chancen auf die erstmalige Übernahme der Weltranglistenspitze. Der Grieche müsste dafür das Turnier ohne Matchverlust gewinnen, um Alcaraz abzulösen. 

Für Nadal ergeben sich zwei mögliche Szenarien, nach denen er seinen Landsmann von ganz oben verdrängen kann. Er muss…

  • …alle drei Gruppenspielen gewinnen und dann ins Finale einziehen, oder…
  • …die Gruppenphase überstehen (unabhängig von der Anzahl der Siege) und das Turnier anschließend gewinnen. 

Sollte letztendlich Tsitsipas das Endspiel gegen Nadal bestreiten und gewinnen, würde Alcaraz auf Rang drei zurückfallen.

53. Ausgabe: Die ATP Finals in Zahlen

  • Seit 1970 wird das Turnier an verschiedenen Orten ausgetragen – die diesjährigen Finals sind gleichbedeutend mit der 53. Auflage in der Geschichte des Events.
  • Von 1990 bis 1999 war Deutschland der Austragungsort der ATP Finals – bis 1995 fanden sie in Frankfurt statt, danach in Hannover.
  •  Von 2009 bis 2020 fand das Turnier in der O2 Arena in London statt (zuvor in Shanghai).
  • Seit 2021 werden die Finals in Turin im Pala Alpitour ausgetragen. Die Verträge mit Turin als Veranstaltungsort gelten bis 2025.
  • Das Pala Alpitour ist die größte Indoor-Anlage Italiens und bietet Platz für bis zu 15.000 Zuschauer. In der Mehrzweckhalle werden Sportveranstaltungen, Konzerte und Shows abgehalten. Für die ATP Finals werden flexible Tribünen für bis zu 12.000 Zuschauer eingerichtet.
  • Turin ist der 15. unterschiedliche Austragungsort der Finals, die bereits auf vier verschiedenen Kontinenten (Europa, Nordamerika, Australien, Asien) und in 10 Ländern ausgespielt wurden.
  • Nur Houston (1976 und 2003-2004) und Shanghai (2002 und 2005-2008) waren bereits zweimal Schauplatz des letzten großen Turniers im Tenniskalender.
  • Seit 2006 wird in der Halle auf Hartplatz gespielt, zuvor auch auf Teppich und Gras.

Verblüffende Fakten zu den ATP Finals

  • …dass Stefanos Tsitsipas 2019 als jüngster Spieler seit Lleyton Hewitt 2001 die ATP Finals gewann? Der Grieche triumphierte im Alter von 21 Jahren und 3 Monaten.
  • …dass das Endspiel der Finals 2014 nicht ausgetragen wurde, weil Roger Federer gegen Novak Djokovic wegen Rückenbeschwerden nicht antreten konnte?
  • …dass Rafael Nadal noch nie die ATP Finals gewinnen konnte und seine Match-Bilanz beim Saisonfinale nur leicht positiv ist? Der Stier aus Manacor steht aktuell bei einer Bilanz von 20-16. 
  • …dass Nadal im Jahr 2019 der 1. Spieler seit Landsmann David Ferrer 2012 war, der trotz einer positiven Matchbilanz (2-1) in den Gruppenspielen ausschied?  
  • …dass 1999 der letzte US-Boy die ATP Finals gewinnen konnte? Pete Sampras schlug damals in Hannover Andre Agassi klar in 3 Gewinnsätzen. 
  • …dass zwischen 1988 und 1997 immer ein deutscher oder US-amerikanischer Spieler das Endspiel beim Saisonfinale erreichte? Erst 2018 erreichte mit Sascha Zverev wieder ein Profi aus einem dieser Länder das Endspiel.
  • …dass Alexander Zverev bei seinem Triumph 2018 erst zum vierten Spieler wurde, der Roger Federer und Novak Djokovic im Halbfinale und Endspiel desselben Turniers bezwingen konnte? Das war zuvor nur Rafael Nadal, Andy Murray und David Nalbandian gelungen.
  • …dass Daniil Medvedev bei seinem Triumph 2020 erstmals seit Grigor Dimitrov alle fünf Matches bei den Tour Finals gewann? Dem Bulgaren gelang dieses Kunststück 2017 sogar bei seinem Debüt, davor oder danach hatte "Baby-Fed" nie an den Finals teilgenommen. 
  • …dass Alex Corretja der letzte spanische Sieger bei den ATP Finals war? Corretja bezwang 1998 seinen Landsmann Carlos Moya nach 0:2-Satzrückstand noch in fünf Sätzen.
  • …dass Ivan Lendl neunmal in Serie bei diesem Turnier im Finale stand und dabei fast die kompletten 1980er Jahre abdeckte? Lendl zog von 1980-1988 immer ins Endspiel ein und gewann das Turnier insgesamt fünfmal.
  • …dass Ersatzmann Matteo Berrettini sich 2021 mit 2670 Punkten als achter Spieler für die Finals qualifizierte und damit einen Negativrekord aufstellte? Mit so wenigen Punkten konnte sich vorher noch kein Spieler für die Finals qualifizieren.

Italien
Jannik Sinner
J. Sinner
2
6
6
USA
Taylor Fritz
T. Fritz
0
4
4
18:10
So, 17.11.
Beendet
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