Am Rande des ATP-Turniers in Paris sorgte ein ins Netz gestelltes Video für großes Aufsehen in der Tennis-Welt. Darin zu sehen, wie Novak Djokovics Physiotherapeut, geschützt vor fremden Blicken, dem Superstar auf der Tribüne ein Getränk mixt. Kurz darauf machten gar Doping-Verdächtigungen schnell die Runde. Ganz normale Vorgänge, meint hingegen ein australischer Tennisprofi, der dem "Djoker" zur Seite springt.
Was genau mischt Physiotherapeut Ulises Badio während des Halbfinals in Paris gegen Stefanos Tsitsipas (6:2, 3:6, 7:6) in die gelbe Plastikflasche, die über ein Ballmädchen anschließend Novak Djokovic gereicht wird? Eine Frage, die sich wohl viele der mittlerweile über 15 Millionen Twitter-User gestellt haben, die das Video vom englischen Journalisten Damian Reilly gesehen haben.
Mehr dazu: Rätselhaftes Djokovic-Video sorgt für Wirbel
Zu den im Netz aufgestellten Theorien zählte auch die, das Novak Djokovic mutmaßlich ein Doping-Cocktail gemischt worden sei. Gestützt wird die Annahme durch das Verhalten der Entourage des Serben, die auffällig darum bemüht ist, sich vor Ulises Badio zu lehnen, um diesen vor fremden Blicken zu schützen.
"Es ist extrem zwielichtig", befand daher auch Reilly, der zugleich nach einer Erklärung von jemandem, "der sich mit Tennis auskennt", fragte.
John Millman: "Geheimnisse" gehören zu Tennisprofis dazu
In John Millman kam dieser Bitte ein australischer Tennisprofi nach. Der 33-Jährige, aktuell auf Platz 155 der Weltrangliste, sprang seinem Sportlerkollegen auf Twitter zur Seite und bezeichnete die Vorwürfe als "lächerlich".
Millman schrieb: "Zu viel Aufmerksamkeit für ein Teammitglied, das Sportgetränke mischt." Das Stadion sei voll, überall seien Kameras. "Ich nutze nur ein bisschen Logik: Vielleicht, aber nur vielleicht, wollen sie niemandem einen Vorteil verschaffen."
In einem weiteren Tweet fügte der Australier hinzu: "In der Umkleidekabine sieht man immerzu Teammitglieder, wie sie Drinks in unbeschriftete Flaschen mischen und sie in den Kühlschrank stellen." Laut Millman seien "Trainingsprogramme" sowie "die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln" wichtige und gut gehütete "Geheimnisse" der Tennisprofis.
Novak Djokovic selbst sich bislang noch nicht zu den Geschehnissen geäußert, wenngleich seine Ehefrau Jelena zu einem regelrechten Gegenschlag gegen die Kritiker ausholte: "Novak wird etwas dazu sagen, sobald er bereit ist. Nicht alles, was man sieht, ist kontrovers. Es ist einfach privat. Ist das erlaubt?"
