Bereits seit Längerem versucht der frühere Formel-1-Weltmeister Mario Andretti mit seinem eigenen Rennsport-Team einen Fuß in die Königsklasse des Motorsports zu bekommen. Gut möglich, dass der 82-Jährige in naher Zukunft Erfolg hat. Denn Formel-1-Boss Stefano Domenicali hat nun verlauten lassen, dass die Rennserie "bereit" für Verhandlungen über den Einstieg weiterer Rennställe ist.
Seit mehr als fünf Jahren umrunden nur noch 20 Fahrer, aufgeteilt auf zehn Teams, die Formel-1-Rennstrecken dieses Planeten. In den Jahren zuvor waren unter anderem Manor Racing und Caterham ausgeschieden. Mit dem US-Rennstall Haas kam seit 2016 nur ein neues Team hinzu, so dass die Anzahl der Autos bei den Grands Prix seit einer halben Dekade unverändert ist.
Doch mit den Einstiegsplänen des ehemaligen F1-Piloten Mario Andretti und der allgemein wieder gestiegenen Beliebtheit der Formel 1 könnte sich die Anzahl der Teilnehmer in Zukunft ändern, wie Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali nun verriet.
Gemeinsam mit dem Automobilweltverband FIA will der Italiener die Möglichkeit des Einstiegs eines weiteren Teams eruieren. "Ich denke, das erste, was wir überlegen müssen, ist, ob ein neues Team der Meisterschaft einen zusätzlichen Wert geben würde", sagte Domenicali mit Blick auf die Skeptiker, die sich Sorgen machen, dass Preisgelder am Ende des Jahres auf weitere/zusätzliche Köpfe aufgeteilt werden müssten und sich damit insgesamt verringern würden.
Wenn im Folge der Überlegungen herauskommen würde, dass es tatsächlich einen zusätzlichen Wert gäbe, "werden wir die Möglichkeit natürlich intern besprechen und schauen, ob es einen potenziellen Neuzugang gibt, der die Formel 1 auf ein noch höheres Level hebt", so der 57-Jährige weiter.
Kommt Andretti Autosport als elftes Team in die Formel 1?
Mit Verweis auf das Concorde Agreement betonte Domenicali, dass alles dafür getan werden würde, dass ein neues Team keinerlei finanzielle Nachteile für die bestehenden Rennställe bringt.
Der Formel-1-Boss selbst sieht aber "kein Problem" darin, ein Team mehr auf die Strecke zu bringen, um bessere Rennen zu haben. "Wir werden sehen und die Situation beobachten", so Domenicali. Er sei "bereit" für Diskussionen um und Verhandlungen mit neuen Teams. Aber: "Wir sind deswegen nicht in Eile."
Andretti hatte mit seinem Rennstall Andretti Autosport rund um den Grand Prix der USA bei "Sky Sport" erklärt, er "arbeite jeden Tag daran", in die Formel 1 zu kommen.
"Das Ziel ist klar und stark und real. Wir versuchen, [die Kriterien] zu erfüllen, wir gehen das Protokoll durch." 2024 soll es spätestens so weit sein. "Sie würden sich wundern, wie viel wir zu tun haben", erklärte der 82-Jährige vielsagend.


