Maren Lundby will es noch einmal wissen: Die ehemalige Olympiasiegerin hat ihr Comeback im Skispringen gefeiert. Ein Kommentar eines norwegischen Journalisten sorgte bei der Wintersport-Legende jedoch für Ärger.
Bei ihrer Rückkehr ins Skispringen reichte es für Maren Lundby noch nicht wieder für eine Top-Platzierung. In Wisla zul Weltcup-Auftakt belegte die 28-Jährige einen 16. sowie einen 24. Rang.
In der vergangenen Saison war Lundby aufgrund von Gewichtsproblemen nicht an den Start gegangen und hatte damit eine Debatte über die kompromisslose Gewichtskontrolle und die strikten Anforderungen, die diesbezüglich an die Skispringerinnen gestellt werden, ausgelöst.
In einem "NRK"-Kommentar mit der Überschrift "Willst du das wirklich, Maren?" äußerte der norwegische Journalist Jan Petter Saltvedt Zweifel an Lundbys Comeback-Plänen und forderte, dass Athletinnen und Athleten im Skispringen wie im Ski Langlauf oder der Nordischen Kombination eine Gesundheitsbescheinigung vorlegen sollten.
Die aktuellen Kontrollen würden auf "BMI-Messung und Vertrauen" beruhen, meinte Saltvedt.
Skispringen: Maren Lundby schießt zurück
Lundby wollte diese Aussage nicht auf sich sitzen lassen. "Vor allem, wenn es um Gesundheitszeugnisse geht und um das, was getan wurde, hat er eindeutig keinen Einblick. Er hat mit keinem von uns gesprochen", sagte die Skispringerin bei "Dagbladet".
Lundby führte aus: "Niemand wird so oft getestet wie wir. Es ist sehr unfair, darüber zu schreiben."
In seinem Kommentar schrieb Saltvedt zudem, dass die Skispringerin bei ihrer Teilnahme an der Tanz-Show "Skal vi danse" im Jahr 2021 möglicherweise "die eigentlich normale Version ihrer selbst" gewesen sein könnte und spielte damit auf das Gewicht an.
"Ich war noch nie so schwer wie im letzten Jahr. Dass dies mein Normalgewicht ist, ist völlig falsch. Die Tatsache, dass ich mich dazu dränge, Gewicht zu verlieren - und in gewisser Weise mit dem breche, wofür ich letztes Jahr stand - ist völlig falsch", wehrte sich Lundby.
Bei "NRK" legte die dreifache Gesamtweltcup-Siegerin nach: "Ich finde es ein bisschen langweilig und respektlos, dass wir einen solchen Artikel über ein wichtiges Thema bekommen, der überhaupt nicht der Wahrheit entspricht."
Norwegens Skisprung-Manager Clas Brede Braathen stellte klar: "Den Schritt zu wagen, das Normalgewicht einer anderen Person zu beurteilen, scheint mir eine grobe Übertreibung zu sein. Saltvedt hat kein Recht zu entscheiden, was das Normalgewicht von Maren ist."
"Schade, dass Lundby sich nicht mit Respekt behandelt fühlt"
Saltvedt hatte Lundby in seinem Kommentar gleichzeitig für ihre Offenheit und Vorbildfunktion gelobt. Gegenüber "Dagbladet" versuchte der Kommentator seinen Standpunkt zu erklären.
"Es ist schade, dass Maren Lundby sich nicht mit Respekt behandelt fühlt. Mein Ausgangspunkt ist genau das Gegenteil. Ich habe den größten Respekt vor ihr und dem, was sie bei ihrem Comeback getan hat - und nicht zuletzt tut", meinte Saltvedt.
Der Norweger verdeutlichte: "Was das Normalgewicht von Maren Lundby ist, kann nur sie selbst bestimmen. Weder ich noch andere medizinisch kompetente Menschen sollten sich grundlos in diese Frage einmischen. Aber es war mit einem großen 'vielleicht' geschrieben, als reiner Kontrast zu der Version von ihr, von der sie selbst sagte, dass sie sich in sie hineingedrängt hatte, als sie 2021 das WM-Gold gewann."


