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Skisprung-Star regt Regel-Revolution an

Maren Lundby hatte mit Gewichtsproblemen zu kämpfen
Maren Lundby hatte mit Gewichtsproblemen zu kämpfen
Foto: © IMAGO/Mateusz Birecki
07. November 2022, 08:49
sport.de
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Nach anderthalb Jahren Wettkampfpause feierte Norwegens Topspringerin Maren Lundby in Wisla mit den Plätzen 16 und 24 ein gelungenes Weltcup-Comeback. Die Pyeongchang-Olympiasiegerin hatte die vergangene Olympia-Saison wegen Gewichts-"Problemen" ausgelassen. Um künftig wieder in der Weltspitze mitspringen zu können, regt die 28-Jährige nun eine Regel-Revolution an.

"Mein Wunsch ist es, dass man sich auch mit fünf Kilo zu viel durchsetzen kann", sagte Lundby in einem Interview mit dem norwegischen Rundfunk "NRK".

Obwohl sie aktuell schwerer als ihre Konkurrentinnen ist, sei Lundby zwar in der Lage mitzuspringen, "aber man sieht, dass ich ein bisschen zu weit von der Spitze entfernt bin", haderte sie.

Der Skisprung-Star denkt daher über eine Anpassung der Regeln nach. "Es gibt viele Dinge, die angepasst werden können. Zum Beispiel könnte der Anzug für jemanden, der etwas schwerer ist, größer sein," so Lundby: "Oder die Skier könnten länger sein, um das Mehrgewicht zu kompensieren."

Wenn alle Athleten bei gleichen Bedingungen antreten könnten, "würde der beste Springer gewinnen", so Lundby, die erklärte: "Einige sind genetisch fürs Skispringen gebaut, andere nicht."

"Wenn dieser Aspekt etwas weniger Gewicht hätte, wäre es meiner Meinung nach gut für den Sport", betonte die 28-Jährige.

Körperliche Probleme hatten Lundby in den vergangenen eineinhalb Jahren von der Skisprungschanze ferngehalten. Im Buch "Ein Gespräch mit Maren Lundby" gab die Gesamtweltcup-Siegerin der Saisons 2017/18, 2018/19 und 2019/20 preis, dass sie zwischenzeitlich 14 Kilo zunahm.

FIS-Rennleiter sieht keine Notwendigkeit für Veränderungen

Lundby ließ im "NRK"-Interview außerdem durchblicken, dass sich der internationale Skiverband FIS bereits mit dem Thema Gewicht im Skispringen befasst.

FIS-Rennleiter Sandro Pertile betonte allerdings, dass er die Notwendigkeit einer Regel-Änderung nicht sieht: "Ich glaube nicht, dass wir gesundheitliche Probleme haben und sehe keinen Grund, jetzt Änderungen vorzunehmen."

Dennoch habe man bereits Maßnahmen getroffen, um das Gewicht der Athleten zu kontrollieren. "Nach jedem offiziellen Sprungtraining müssen sich die Athleten im Kontrollraum wiegen. Wir werden das den ganzen Winter über im Auge behalten, um zu sehen, wie sich die Situation entwickelt, und klarstellen, ob im Frühjahr Änderungen vorgenommen werden müssen", so Pertile.

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