Dreimal Goldmedaillen-Gewinnerin bei Olympischen Spielen, zweimal Weltmeisterin und Gesamtweltcupsiegerin 2011: Maria Höfl-Riesch gehört zu den besten Athletinnen, die der deutsche Skisport jemals hervorgebracht hat. Der Rücktritt der letzten erfolgreichen deutschen Allrounderin 2014 hat eine riesige Lücke im DSV-Team hinterlassen. Höfl-Riesch selbst hat eher wenig Hoffnung, dass dise bald gefüllt wird.
Von "Sport1" gefragt, wem aus dem deutschen Alpin-Team sie im Winter 2022/23 eine Überraschung zutraue, hatte die 37-Jährige nicht wirklich aufbauende Nachrichte in petto.
"Auf der Techniker-Seite eher niemandem", eröffnete Höfl-Riesch und ergänzte später: "Auf der Speed-Seite sieht das Ganze eigentlich ähnlich aus." Zwar verfüge der DSV über "viele starke Athleten, die an einem guten Tag vorne mitmischen können", das "Seriensieger-Gen" vermisse sie aber bei allen.
Stefan Luitz und Thomas Dreßen hätten zu häufig mit Verletzungen zu kämpfen gehabt und Linus Straßer sowie Alexander Schmid, die immer mal wieder positive Akzente setzen, mangele es aktuell noch an Konstanz. Vor allem bei Schmid würde sie sich "häufiger den Killerinstinkt" wünschen, so Höfl-Riesch.
Bei den Damen würden Lena Dürr und Kira Weidle zwar zur Weltspitze gehören, aber auch ihre jeweiligen Disziplinen beschränkt sein. Hoffnung macht Höfl-Riesch allerdings die junge Emma Aicher.
"Emma Aicher wäre für mich eine Kandidatin, die in allen Disziplinen Potenzial hat. Es wächst eine vielversprechende Allrounderin heran. Ich hoffe, dass die neue Generation Fuß fasst und der DSV dann etwas breiter aufgestellt ist", so Höfl-Riesch.
Dass der DSV die Kanadierin Romi Remme von einem Verbandswechsel überzeugt hat, weckt bei der einstigen Weltklasse-Skifahrerin hingegen nicht wirklich Begeisterung: "Wahrscheinlich hat sie in Kanada nicht mehr die Förderung oder den Startplatz bekommen und unterstützt beziehungsweise bereichert jetzt aufgrund ihrer deutschen Großmutter ein nicht sehr breit aufgestelltes DSV-Team. Sie ist ebenfalls ein Allround-Talent, aber hat bisher noch nicht den großen Durchbruch geschafft."

