Der ehemalige Formel-1-Pilot und heutige TV-Experte Martin Brundle ist seinem Sky-Kollegen Ted Kravitz im Zoff mit Red Bull zur Seite gesprungen.
Beim Großen Preis von Mexiko lieferte Max Verstappen am Wochenende die nächste große Show in der Formel 1 und sicherte sich mit seinem Triumph nun den alleinigen Siegrekord. Nie hatte einer Fahrer in der Königsklasse innerhalb eines Jahres häufiger gesiegt. "Wahnsinn! Das war ein fantastischer Erfolg. 14 Siege, was für eine Saison", sagte Verstappen nach dem Rennen.
Reden wollte der zweifache Weltmeister nach seinem neuen Meilenstein in der Folge aber nicht mit allen TV-Stationen und Journalisten. Denn weil sich der Niederländer über einen Kommentar des Sky-Journalisten Ted Kravitz geärgert hatte, boykottierte sein Team Interviews mit allen Ablegern des Fernsehsenders, auch die deutschen Sky-Mitarbeiter waren betroffen.
Für den britischen "Sky Sports"-Co-Kommentator und F1-Experten Martin Brundle unverständlich. Bei Twitter rief der ehemalige Formel-1-Pilot zum Dialog auf und nahm Kravitz in Schutz. "Zur Klarstellung: Mein Freund und Kollege der letzten 26 Jahre, Ted Kravitz, hat meine volle Unterstützung", schrieb der 63-Jährige, der in den Achtzigern und Neunzigern für zahlreiche Teams in der Königklasse des Motorsports fuhr.
"Der Dialog von Angesicht zu Angesicht ist die einzige Möglichkeit, Probleme und Streitigkeiten im unerbittlichen Schmelztiegel des F1-Fahrerlagers zu lösen", gab Brundle die Richtung vor und fügte an: "Wir alle haben Meinungen und verschiedene Aufgaben zu erledigen, so ist das Leben."
Verstappen: "Der Respekt fehlte"
Red Bull deutete bereits an, den Boykott beim kommenden Rennen in Brasilien (13.11.) zu beenden. "Max war sauer", erklärte Teamchef Christian Horner nach dem Mexiko-GP, "und auch wir waren sauer und deshalb haben wir die Entscheidung getroffen, das als Team durchzuziehen." Sky habe dadurch keinen Schaden erlitten, so Horner weiter, "und wir haben mal ein Zeichen gesetzt."
Auslöser des Ganzen war ein Kommentar von Kravitz zum umstrittenen Saisonfinale 2021 in Abu Dhabi. Dort hatte Verstappen seinen ersten WM-Titel gewonnen. Rund um den USA-GP, der dem Mexiko-Boykott vorausging, hatte der Sky-Journalist unter anderem gesagt: Hamilton habe "mit demselben Typen gekämpft, der das Rennen gewonnen hat, in dem ihm der Sieg geklaut wurde". Verstappen hatte diese Worte als Affront aufgefasst.
"Es hatte nichts mit diesem Wochenende zu tun", sagte Verstappen rund um den Mexiko-GP. "Das ganze Jahr über gab es ein konstantes Ärgern, der Respekt fehlte, vor allem von einer Person - und an diesem Punkt war es nun genug, ich akzeptiere das nicht mehr", so der Niederländer zu seinem Boykott.


