Auf Instagram sah die Welt von Norwegens Biathlon-Star Tiril Eckhoff in diesem Sommer in Ordnung aus, doch die Wahrheit zeigten ihre Aufnahmen nicht. Dass sich die 32-Jährige dazu genötigt fühlte, der Welt etwas vorzugaukeln, finden zwei ihrer größten Konkurrentinnen schade und traurig.
Ihren Instagram-Fans vermittelte Tiril Eckhoff in den letzten Monaten eine schöne, heile Welt. Dort präsentierte sich die Norwegerin ausnahmslos lächelnd und gut gelaunt, mal am Strand, mal beim Wandern oder einfach nur beim Entspannen. Was die User nicht sahen: Nach ihren Erschöpfungssymptomen und einer Corona-Erkrankung im Frühjahr wurde die 32-Jährige im Sommer von schweren Schlafstörungen heimgesucht, die ihr Leben bestimmten.
"Auf Instagram hat alles gut ausgesehen, aber die Realität war das nicht", gab Eckhoff gegenüber "TV2" bereits zu, ihren Fans und Followern ein Scheinwelt vorgegaukelt zu haben. Nicht aus böser Absicht, sondern weil sie die Sorge hatte, andere Menschen könnten sich über ihre Schlafstörungen lustig machen und die Erkrankung verharmlosen. Konkurrentin Elvira Öberg sieht darin ein großes Problem.
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"Es ist ein große Schande, dass man sich dazu genötigt fühlt, eine Fassade aufrechtzuerhalten", sagte die Schwedin im Gespräch mit der Zeitung "Expressen". Manchmal könne es sich leichter anfühlen, seine Probleme für sich zu behalten. "Und es ist traurig, dass es so ist", äußerte Öberg Verständnis für die Norwegerin.
Wie sie in so einer Situation reagiert hätte, wisse sie nicht, ergänzte Öberg. "Das ist schwer zu sagen. Ich hätte wahrscheinlich mit den Menschen in meinem Umfeld darüber gesprochen, wie ich das Ganze vermitteln und mein tägliches Leben so positiv wie möglich darstellen soll. Weil man einfach auch ein Vorbild ist", verwies die Schwedin auf die Verantwortung, die ein Leben als Profi-Sportlerin mit sich bringt.
Öbergs ältere Schwester Hanna stimmte zu und betonte, wie schwierig es ist, eine schwere Zeit der Öffentlichkeit gegenüber einzugestehen.
"Es ist einfach wichtig darüber zu reden, dass nicht immer alles Instagram-freundlich ist. Instagram ist ein Ort, wo man nur selten sieht, wenn man eine schwere Zeit durchmacht. Es ist komplizierter ein trauriges Bild als ein schönes Bild zu posten", sagte Hanna Öberg, die Eckhoff für ihren Mut lobte: "Ich finde, sie macht es gut und spricht darüber."

