Rund eine Woche vor dem Saisonstart im Skispringen wurde es für die Athletinnen und Athleten aus Norwegen schon einmal richtig ernst. Bei den nationalen Meisterschaften kämpften die Wintersport-Stars um Gold, Silber und Bronze. Halvor Egner Granerud ging dabei leer aus und war im Anschluss dementsprechend angefressen.
Für den norwegischen Ausnahmespringer reichte es hinter Daniel-André Tande, Marius Lindvik und Kristoffer Eriksen Sundal von der Normalschanze letztlich nur für den undankbaren vierten Platz. Im ersten Durchgang brachte es Granerud auf 96 Meter.
"Ich hatte das Gefühl, dass ich vieles richtig gemacht habe. Wenn man dann deutlich kürzer springt als erhofft, wird man ein bisschen unsicher", wird der 26-Jährige von der Zeitung "Dagbladet" zitiert.
Im Anschluss habe er sich das Video von seinem Sprung angesehen. "Ich sehe, dass es Kleinigkeiten gibt, die mich beim Springen ein bisschen zu aggressiv machen, um mit Rückenwind 90 Meter weit zu kommen. Ich bin ein bisschen enttäuscht, dass ich das nicht korrigieren konnte", so Granerud, der im zweiten Durchgang bei 97 Metern landete.
Trotz seines vierten Platzes bei den norwegischen Meisterschaften fühlt sich der Skandinavier für die anstehende Skisprung-Saison gewappnet.
Skispringen: Material-Wechsel "eine schmerzhafte Entscheidung"
Nach der letzten Saison vollzog Granerud einen Wechsel beim Material. Statt mit den Ski von "fluege.de" geht der ehemalige Gesamtweltcup-Sieger nun mit der Ausrüstung von "BWT" an den Start.
"Während des Sommers wurden viele Tests durchgeführt. Es war sehr seltsam, etwas anderes auszuprobieren", verriet Granerud über den Prozess: "Aber im Laufe des Sommers habe ich ein deutlich besseres Gefühl für die rosa Ski [von BWT] bekommen."
Die Entscheidung sei deshalb "recht einfach" gewesen, so Granerud, der aber einschränkte: "Aber es hat mir das Herz gebrochen, zu wechseln. In Deutschland [bei fluege.de] anzurufen und zu sagen, dass ich die Skier wechseln werde, war eine schmerzhafte Entscheidung."

