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Mit seiner deutlichen Kritik am Weltcup-Zirkus sorgte Marcel Hirscher im Sommer für viel Aufsehen. In Hermann Maier und Marco Odermatt haben nun zwei Größen des Ski-Sports auf dessen Worte reagiert und gegen den Olympiasieger gestichelt.
"Wenn man es gewöhnt ist, mit dem Privatjet zu fliegen und der Pilot landet statt in Grenoble in Barcelona, könnte man sich vielleicht schon ein bisschen ausgeliefert vorkommen", witzelte der "Herminator" gegenüber der Schweizer Zeitung "Blick".
Hirscher hatte im Juni in einem denkwürdigen Interview beklagt, während seiner aktiven Karriere habe er sich wie ein "Leibeigener von anderen" gefühlt. "Als Skifahrer bist du verkauft. Das macht etwas mit dir", sagte er dem "Red Bulletin". Für den Ex-Rennfahrer sei aus heutiger Sicht völlig "unvorstellbar, wie ich das ausgehalten habe."
Für Odermatt, Olympiasieger von Peking im Riesenslalom, ist Hirscher mit seinem überhöhten Ehrgeiz allerdings ein Stück weit selbst Schuld an der damaligen Situation.
"Etwas überspitzt formuliert gewinne ich lieber eine Kristallkugel weniger, wenn ich dafür den einzelnen Erfolg gebührend feiern kann", kritisierte der Schweizer.
Maier fordert Reformen im alpinen Rennsport
"Vielleicht schaut Marcel etwas verbittert auf seine grandiose Karriere zurück, weil er sehr wahrscheinlich gar nie einen Sieg spontan gefeiert hat. Er konnte das nicht, weil er im Fokus bereits beim nächsten Rennen war. Nach der Saison kann ich keine Feier nachholen, weil die Emotionen dann ja nicht mehr frisch sind", analysierte der 25-Jährige.
Grundsätzlich sehen Odermatt und Maier im Skisport allerdings durchaus Reformbedarf. Dieser müsse allerdings in erster Linie darauf abzielen, die Attraktivität für Zuschauer zu steigern.
"Ski alpin in meinen Augen die spektakulärste Wintersportart. Eine Fernsehübertragung eines Skirennens gibt meines Erachtens viel mehr her", prangerte Maier an.
Eine Sportart müsse sich aber ständig weiterentwickeln. "Und im Ski ist zu lange nichts passiert", schloss der Herminator.
