Im finnischen Wintersport wird kontrovers über die angeregte Mega-Strafe für Dopingvergehen diskutiert. Aus Norwegen kommen kritische Stimmen.
Sollten Doping-Sünder in Zukunft härter sanktioniert werden? Ja, findet Finnlands Wintersport-Verbandschef Ismo Hämäläinen. Wie die Zeitung "Ilta-Sanomat" unlängst berichtete, fordert der Funktionär eine Erhöhung der internen Strafe auf stolze 500.000 Euro.
"Das stimmt. Dieser Vorschlag kam aus meinem Mund", verriet Hämäläinen gegenüber dem Blatt und erklärte: "Dieser Vorschlag war als spezieller Startpunkt der Diskussion gedacht." Zum Vergleich: Bislang betrug die Strafe für ein Dopingvergehen in Finnland 100.000 Euro.
Der norwegische Langläufer Simen Hegstad Krüger hat nun auf den knallharten Vorschlag reagiert und dabei Kritik geäußert.
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"Ich denke, das ist in gewisser Weise ein Zeichen dafür, dass die Leitung der Nationalmannschaft kein Vertrauen in die Athleten hat", sagte der zweifache Olympiasieger der norwegischen Zeitung "Verdens Gang": "Ich hätte reagiert, wenn Espen Bjervig [Norwegens Langlauf-Manager] beschlossen hätte, dass wir eine Strafe von fünf Millionen Norwegischen Kronen [rund 500.000 Euro] zahlen sollten."
Kritik aus Finnland: "Komplett absurd und einfach nur frech"
Teamkollege Hans Christer Holund ist der Meinung, dass Dopingsünder hart bestraft werden müssen. "Die Strafe hätte meinetwegen 50 Millionen betragen können. Es wird wehtun, wenn man sich entscheidet, diese Grenze zu überschreiten", sagte der 33-Jährige und schränkte ein: "Es ist also klar, dass man nicht X Millionen zahlen kann, wenn ein Unfall passiert, denn wir sind Menschen, die Fehler machen können. Aber wenn es sich um vorsätzlichen Betrug handelt, gibt es keine Obergrenzen."
In Finnland stieß Hämäläinens Vorschlag auf Kritik. "Die Idee einer Vertragsstrafe in Höhe von einer halben Million Euro ist komplett absurd und einfach nur frech. In Finnland muss man so eine Summe noch nichtmal für Verbrechen zahlen", zitierte "Ilta-Sanomat" eine dem alpinen Nationalteam nahestehende Quelle.

