Die Suche nach einem neuen Trainer bei VfB Stuttgart läuft weiter auf Hochtouren. Nun kristallisiert sich ein Favorit heraus. Sportdirektor Sven Mislintat muss derweil heftige Kritik einstecken, teilt aber auch selbst aus.
Wie die dänische Zeitung "BT" und die "Stuttgarter Nachrichten" übereinstimmend berichten, ist Jess Thorup ein Trainer-Kandidat beim VfB Stuttgart.
Demnach weilt der 52-Jähige derzeit in Stuttgart, ein Austausch mit den VfB-Bossen soll bereits stattgefunden haben.
Thorup war im September beim FC Kopenhagen entlassen worden und ist seitdem vereinslos.
"Wir werden zwei Gespräche führen mit den Kandidaten, von denen wir überzeugt sind, dass sie die Situation annehmen und den VfB weiterentwickeln", hatte Vorstandschef Alexander Wehrle zuletzt gegenüber "Sky" erklärt.
VfB Stuttgart: Sven Mislintat kritisiert Berichterstattung
Sportdirektor Sven Mislintat ließ nach dem 4:1-Sieg gegen den VfL Bochum allerdings durchblicken, dass viele der Namen, die zuletzt gehandelt wurden, nichts als Spekulationen sind.
"Nehmt das bitte nicht als zu heftige Kritik. Aber was für ein Name-Dropping da am Ende des Tages stattfand …", kritisierte er die Medienberichte zur Stuttgarter Trainersuche und ergänzte: "Draußen gibt es nur einen einzigen Namen, der auf unserer Shortlist war."
Bei der Suche nach einem Nachfolger für den entlassenen Pellegrino Matarazzo wolle sich der VfB weiterhin Zeit lassen.
"Wir setzen auf Genauigkeit vor Schnelligkeit", betonte Mislintat und beschrieb das Anforderungsprofil: "Wir wollen ein Trainer finden, der richtig Bock auf diesen Klub hat, auf die Power, auf die Energie und auch die Herausforderungen. Das ist auch ein Auswahlkriterium."
VfB Stuttgart: "Affront" von Sven Mislintat?
Unterdessen kritisierte der frühere Stuttgarter Spieler und Trainer Markus Babbel Mislintat für sein Verhalten während des Bochum-Spiels.
Dass der VfB-Sportchef kurz vor der Einwechslung von Chris Führich länger auf den Profi eingeredet hatte, bezeichnete Babbel als "Affront" gegenüber Interimstrainer Michael Wimmer.
"Da würde ich als Trainer durchdrehen, wenn mein Sportdirektor in dieser Situation so mit einem Spieler spricht. Das ist nicht seine Aufgabe", sagte der 50-Jährige im "Sport1-Doppelpass" am Sonntag: "Da bin ich fast vom Sofa gefallen gestern, als ich das gesehen habe. Das ist für mich ein Affront gegen den Trainer, und das zeigt ein Stück weit auch den Charakter von Sven Mislintat: Er will die Hoheit haben."
Babbel vermutet, dass Mislintat als Nachfolger Materazzos einen Trainer suche, "den er wieder so manipulieren und so instruieren kann, damit er nach wie vor der starke Mann ist".
Auch Mislintats Aussagen zum Anforderungsprofil würden seiner Meinung nach darauf hindeuten, dass der Sportdirektor einen Coach verpflichten wolle, "den er steuern kann". Er selbst sei jedenfalls kein Kandidat in Stuttgart, verriet Babbel.





























