Rund anderthalb Jahre liegt der Horror-Sturz von Daniel-André Tande beim Skifliegen in Planica in zurück. Im kommenden Winter will der norwegische Skispringer wieder vorne angreifen.
"In der vergangenen Saison ging es darum, möglichst viel dabei zu sein und zu springen", blickte Tande im Interview mit "Dagbladet" auf sein Comeback im letzten Winter zurück und betonte: "Jetzt glaube ich, dass ich an einem Punkt bin, an dem ich wieder angreifen kann."
Das Ziel des 28-Jährigen ist es, um die Podiumsplätze mitzukämpfen. "Ich bin wirklich aufgeregt. Ich hoffe, dass der alte Daniel zurück ist", sagte Tande.
Der Skispringer fühlt sich in dieser Saison beim Springen "stabiler" als vorher. "Der Körper fühlt sich sehr gut an. Das war den ganzen Sommer so. Die Schulter schmerzt immer weniger", gab er Einblicke in seinen Gesundheitszustand.
Tande stürzte vor anderthalb Jahren beim Fliegen in Planica schwer und stand sogar auf der Schwelle zum Tod. Er habe "zweieinhalb bis drei Minuten keinen Puls gehabt". Er musste intubiert und mechanisch beatmet werden, lag tagelang im künstlichen Koma. Als das Schlimmste hinter ihm lag, war für Tande klar: Er wollte zurück - erst mal nur, um "das Skispringen zu genießen".
Skispringen: Daniel-André Tande krönt märchenhafte Rückkehr
Im vergangenen Winter sprang er direkt wieder und gewann am Holmenkollen in Oslo einen Weltcup-Wettbewerb.
"Das ist krank, völlig krank, das ergibt keinen Sinn", sagte Tande beim unmöglichen Versuch, seine Emotionen in diesem bewegenden Moment in Worte zu fassen. Dass er fast drei Monate zuvor in Klingenthal bereits Zweiter geworden war, sei "schon krank genug" gewesen, aber jetzt "zu Hause am Kollen zu gewinnen - besser wird's nicht". Wenig überraschend brach seine Stimme, als er all dies sagte.
Eine Rückkehr nach Planica zum Ort des Schreckens gab es aber vorerst nicht. Tande hatte seine Saison vorzeitig beendet.
