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"Emma-Express" düpiert die Konkurrenz

Emma Hinze und Co. sind im Goldrausch
Emma Hinze und Co. sind im Goldrausch
Foto: © IMAGO/Fotoreporter Sirotti Stefano
13. Oktober 2022, 10:23

Der "Emma-Express" hat zum Auftakt der Bahnrad-WM die Konkurrenz düpiert. Die nun sechsmalige Weltmeisterin Hinze und ihre Kolleginnen sind nach dem Teamsprint-Gold noch nicht satt.

So langsam droht Emma Hinze akute Platznot im heimischen Kleiderschrank.

Fünf Regenbogen-Trikots hingen dort schon, beim rauschenden Auftakt der Bahn-WM vor den Toren von Paris kam das sechste Exemplar des begehrtesten Textils der Radsport-Welt hinzu - und weitere scheinen reserviert: Der sagenhafte Teamsprint-Triumph mit Doppel-Weltrekord an der Seite ihrer Freundinnen Lea Friedrich und Pauline Grabosch soll der Auftakt einer goldenen Woche auf dem Olympia-Oval von 2024 gewesen sein.

"Ich bin einfach megafroh, dieses Trikot wieder tragen zu können", sagte Hinze, nachdem sie am Mittwochabend das deutsche Trio in beiden K.o.-Runden als Schlusssprinterin mit ihrem unvergleichlichen Turbo ins Ziel gebracht hatte - im Finale waren die Chinesinnen chancenlos.

Deutsche Trio unterbietet Weltrekord

"Wir waren ein unfassbar gutes Team, haben super zusammengearbeitet. Ich bin richtig stolz auf uns", sagte Hinze strahlend an der Seite ihrer ebenfalls überglücklichen Kolleginnen - und Hinze hat Lust auf mehr: "Wir hoffen jetzt natürlich auf weitere Goldmedaillen hier."

Und weil die Gold-Mission der drei Ausnahme-Sprinterinnen noch lange nicht beendet ist, war die Freude nach dem Auftaktcoup zwar äußerst herzlich, aber auch kurz - bereits am Donnerstag standen die ersten beiden Runden im Einzelsprint an. "Jetzt zur Ruhe zu kommen, ist eine Kunst. Ich kann nach solchen Abenden immer schlecht schlafen", sagte Hinze, die in der Königinnen-Disziplin als erste Deutsche zum dritten Mal in Folge triumphieren kann.

Es ist sehr fraglich, ob irgendjemand ein deutsches Gold verhindern kann - wenn der Auftritt im Teamsprint der Maßstab ist. Im Finale gewann das deutsche Trio dort in der Fabelzeit von 45,967 Sekunden und unterbot seinen eine knappe Stunde alten Weltrekord aus dem Halbfinale. Dort war der "Emma-Express" 81 Tausendstel unter seiner eigenen Marke vom WM-Triumph 2021 in Roubaix (46,064) geblieben.

"Der Druck war groß"

"Ich kann das gar nicht beschreiben. Niemand erwartet einen Weltrekord, erst recht keinen zweiten", sagte Hinze nach dem dritten WM-Titel für das deutsche Teamsprint-Trio in dieser Besetzung: "Der Druck war groß, und er wird immer größer, wenn man den Titel verteidigen muss. Beim ersten Mal. Und erst recht beim zweiten Mal."

Der klar unterlegenen Finalgegner China hatte im Vorjahr noch deutsches Olympiagold verhindert, von einer erfolgreichen Revanche wollte Friedrich aber nichts wissen: "Die ist es erst in zwei Jahren, wenn wir dann bei Olympia gegen China gewinnen."

Für Hinze war es das sechste WM-Gold ihrer Karriere. Damit sind die deutschen Kurzzeit-Fahrerinnen weiter seit 2019 bei Weltmeisterschaften ungeschlagen. 2020 und 2021 waren jeweils alle vier WM-Titel auf den kurzen Strecken (Sprint, Teamsprint, Keirin, 500-m-Zeitfahren) an Hinze, Friedrich und/oder Grabosch gegangen - der neuerliche "Sweep" ist ein nur folgerichtiges Ziel.

WM 2022

1DeutschlandDeutschland45.967s
2ChinaChina+0.664s
3GroßbritannienGroßbritannien+0.629s
4NiederlandeNiederlande+0.637s
5FrankreichFrankreich+1.151s

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