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Ärger über arrogante Russen: Mehr Stars drohen mit Boykott

Auch die Schwedin Jonna Sundling wehrt sich gegen eine vorzeitige Rückkehr der Russen
Auch die Schwedin Jonna Sundling wehrt sich gegen eine vorzeitige Rückkehr der Russen
Foto: © IMAGO/JON OLAV NESVOLD
12. Oktober 2022, 11:51
sport.de
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Immer mehr schwedische Sportlerinnen und Sportler drohen mit einem Boykott, sollte die FIS russische und belarussische Athleten vorzeitig wieder in den Weltcup zurückkehren lassen.

Nachdem sich vor einigen Tagen bereits die beiden Langläuferinnen Linn Svahn und Maja Dahlqvist öffentlich gegen eine Rückkehr der russischen und belarussischen Athleten aussprachen und andernfalls mit einem Boykott drohten, kündigten nun zwei weitere Stars des schwedischen Teams für diesen Fall Konsequenzen an. 

Sie wolle zwar nicht so weit gehen, aber "es [ein Boykott] ist absolut eine Option", sagte Sprint-Olympiasiegerin Jonna Sundling am Dienstag gegenüber "SVT" über einen möglichen Start-Verzicht. Sie könne nicht verstehen, warum eine Rückkehr der Russen und Belarussen überhaupt diskutiert werde: "Ich denke, die FIS sollte bei ihrem Standpunkt bleiben. Es würde sich nicht richtig anfühlen, gegen diese Läuferinnen anzutreten."

"Putin und Russland sollten diese Chance nicht bekommen"

Sundlings Teamkollege Jens Burman ist fest davon überzeugt, dass nicht nur im schwedischen Team ein Zeichen gesetzt werden würde. "Wenn sie jetzt wieder zugelassen werden, werden einige Nationen die Rennen boykottieren. Ich hoffe zumindest, dass wir in dieser Sache zusammenstehen."

Gemeinsam mit russischen und belarussischen Athleten am Start zu stehen, würde sich "nicht gut" anfühlen. "Man weiß, dass Russland Sport als Propaganda nutzt. Ich denke nicht, dass Putin und Russland die Chance bekommen sollten, Werbung für sich zu machen", sagte der Langläufer. 

Langlauf-Star verärgert über "arrogante" Russen

Dass der angekündigte Boykott von der russischen Langlauf-Chefin Yelena Välbe verspottet wurde, ärgert Burman zusätzlich, wie er gegenüber der norwegischen Online-Zeitung "Nettavisen" erklärte: "Es ist ein starkes Stück, dass sie den Mut haben, auch noch so arrogant zu sein."

Gleichzeitig wies der 28-Jährige aber auch darauf hin, dass nicht alle Athletinnen und Athleten aus Russland in einen Topf geworfen werden dürfen: "Man weiß nicht, wie viel sie über den Krieg wissen. Vielleicht werden sie auch gezwungen, diese Dinge zu sagen. Wir wissen es nicht, deswegen sollten wir vorsichtig sein, wenn wir die Sportler kritisieren. [...] Aber trotzdem glaube ich nicht, dass die FIS ihnen erlauben sollte, in diesem Winter an den Start zu gehen."

Der schwedische Team-Manager Anders Byström stimmte seinen Athleten zu und meinte: "Am Ende ist Russland eine Nation im Krieg. Es ist eine Schande, dass Politik und Sport so sehr zusammengehören, aber so ist es nunmal. Es ist unmöglich, einfach wegzuschauen."

 

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