Der Japan Grand Prix der Formel 1 wurde nach starken Regenfällen zu einem absoluten Chaos-Rennen. Motosport-Legende Hans-Joachim Stuck äußerte sich nun zur Kritik an der FIA und zur Beinahe-Katastrophe von Pierre Gasly.
"Da habe ich eine ganz klare Meinung dazu: Da stehen die weltbesten Fahrer am Start", sagte Stuck mit Blick auf die Unterbrechungen im Interview bei "Eurosport".
Man müsse einsehen, "dass sich sogar die besten Fahrer der Welt anpassen müssen. Dann muss ich eben mal langsam fahren, wenn ich nichts sehe. Und wenn etwas passiert, hast du Pech gehabt", ergänzte der 71-Jährige.
Laut Stuck seien auch die Fahrer der Meinung, trotz Regen fahren zu können. "Sie wollen auch im Regen keinen Start hinter dem Safety Car haben. Das ist völliger Quatsch!", hob der Ex-F1-Fahrer hervor: "Mit einem Start hinter dem Safety Car kommen sie in der ersten Kurve mit höherer Geschwindigkeit an als beim stehenden Start."
Das Regen-Thema müsse die FIA endlich anpacken, so Stuck. "Es kann doch nicht sein, dass man Hunderttausende Fans, die sich auf das Rennen freuen, einfach enttäuscht. Wenn ich schon die weltbesten Fahrer habe, dann müssen die das auch meistern, verdammt nochmal!", sagte die Motorsport-Ikone: "Und man sieht es ja. Wenn das Rennen losgeht, werden die Intermediates raufgemacht. So schlimm kann es also nicht sein."
Der Große Preis von Japan wurde bereits nach drei Rennrunden mit einer roten Flagge unterbrochen. Die Regenschauer und das stehende Wasser auf der Strecke haben in der Startrunde zu Ausritten von Sebastian Vettel und Guanyu Zhou, aber auch zu einem Crash von Carlos Sainz geführt.
Außerdem erlebte AlphaTauri-Pilot Pierre Gasly einen Schock-Moment. In seiner Onboardaufnahme ist zu sehen, wie plötzlich ein Traktor auf der linken Streckenseite stand, um den verunfallten Ferrari von Sainz abzuschleppen.
"Was zum Teufel? Was ist das?", echauffierte sich Gasly am Funk. "Was macht denn dieser Traktor auf der Strecke? Das ist inakzeptabel! Ich kann es gar nicht glauben!"
Gasly-Vorfall? "Keine Hauruck-Entscheidung"
"Dass der Bergekran dorthin muss, ist klar. Andererseits muss man auch einsehen, dass man die Fahrer schneller über Funk warnen muss", sagte Stuck zu dem Vorfall.
Als Rennleiter sei eine solche Situation aber schwer zu bewerkstelligen. "Der hat rund zwanzig Bildschirme vor sich. Eine Entscheidung sollte schon sehr gut überlegt sein, man darf keine Hauruck-Entscheidung fällen", so Stuck, der vorschlug: "Alle Autos sind mit Funk verbunden. Da sollte es eine Taste geben, die der Rennleiter drückt und allen signalisiert, dass sie vom Gas gehen müssen."


