Mit einem eigentlich harmlosen Tweet hat der Frauentennis-Weltverband WTA am Wochenende den Zorn einiger Fans auf sich gezogen.
Was war passiert? Vor dem Finale des WTA-Turniers im tschechischen Ostrava zwischen Barbora Krejcikova und der Weltranglistenersten Iga Swiatek twitterte der Verband einen Hinweis auf das Preisgeld, das die Siegerin mit nach Hause nehmen würde. In diesem Fall ging es um 93.823 Euro.
Was einige Fans auf die sprichwörtliche Palme brachte: Zeitgleich fanden in Tokio und Astana zwei Finals der ATP-Tour statt. Wie beim Event in Ostrava handelte es sich auch hier um zwei Turniere der 500er-Serie. Doch dort stand deutlich mehr auf dem Spiel als "nur" knapp 94.000 Euro.
So sackte Novak Djokovic für seinen Erfolg gegen Stefanos Tsitsipas im Finale von Astana satte 366.000 Euro ein. Taylor Fritz durfte sich derweil nach seinem Sieg gegen Frances Tiafoe im Endspiel von Tokio sogar über 376.000 Euro freuen. Beide kassierten für ihre Turniersiege demnach rund das Vierfache dessen, was Krejcikova gewann. Ein Umstand, der einige Fans verärgerte.
WTA am Pranger: "Das ist enttäuschend"
"Das ist kein Grund, stolz zu sein", schrieb ein Fan zu dem Preisgeld-Bild, das die WTA twitterte. Ein andere User meinte: "Das Preisgeld der WTA ist ein trauriger Witz. Diese Frauen verdienen mehr. Sie arbeiten genauso hart wie die Männer. [...] Das ist enttäuschend." Ein weiterer Fans riet der WTA: "Ich würde das Preisgeld nicht bewerben, wenn ein Sieger bei einem ATP-500-Turnier rund 350.000 Euro bekommt."
Die WTA äußerte sich zur jüngsten Kritik an dem Ungleichgewicht zwischen den Preisgeldern von Frauen und Männern nicht. Allerdings ist der Verband für die Preisgelder bei seinen eigenen Turnieren auch nur bedingt verantwortlich. Letztlich sind es vor allem Sponsoren und TV-Anstalten, die darüber bestimmen, wie viel es am Ende gibt. Ein schlechtes Bild, so viel ist unstrittig, gibt der Verband dennoch ab.