Matthijs de Ligt bereitet sich mit dem FC Bayern auf den Bundesliga-Kracher gegen den BVB vor. Abseits des Spielfelds muss der Innenverteidiger derzeit mächtig Kritik aushalten.
Eigentlich wollte Matthijs de Ligt doch nur die Unterschiede zwischen dem FC Bayern und seinem Ex-Klub Juventus Turin erklären. Doch für seine Wortwahl muss sich der Niederländer dieser Tage einiges anhören.
Doch was war eigentlich vorgefallen? Bereits vor einigen Wochen wurde de Ligt von "Sky Sport Italia" zu seinem Start beim FC Bayern und den Unterschieden zwischen dem deutschen und italienischen Fußball befragt.
So berichtete der 23-Jährige, dass er in seinen ersten Wochen beim deutschen Rekordmeister habe kämpfen müssen. Die Intensität des Trainings beim FC Bayern sei er "noch nicht gewohnt" gewesen, erklärte de Ligt, der inzwischen in "guter Verfassung" sei.
Aus seiner Sicht sei der Trainingsansatz bei Juventus ebenfalls durchaus hart gewesen, ergänzte der Münchner Neuzugang, "aber in Italien geht es mehr um Taktik und das angestrebte System - und weniger um Intensität, erst recht weniger um Sprints."
Für seine Äußerungen muss de Ligt nun heftige Kritik einstecken. "Eine kräftige Statur macht keine menschliche Größe aus", wetterte Juventus-Legende Marco Tardelli bei "Sport1" gegen den Bayern-Star.
Etwas diplomatischer reagierte Inter-Ikone Giuseppe Bergomi im Gespräch mit dem TV-Sender. "Oft sind diese Spieler noch jung und ich verstehe sie sogar ein bisschen. Aber ich habe in meiner Laufbahn auch viele Beispiele erlebt, wie es anders laufen kann", erklärte der Italiener.
"Ich hatte vermutet, dass er wesentlich mehr zeigen würde"
Der 58-Jährige gab in diesem Zusammenhang zwei Beispiele. "Dennis Bergkamp hatte bei uns große Mühe, ist dann nach England gegangen und wurde dort zum Star", blickte Bergomi auf seine aktive Zeit bei Inter zurück: "Matthias Sammer, der sich bei uns nicht integrieren wollte, hat später sogar den Ballon d'Or gewonnen. Aber beide Spieler vermieden es, schlecht über ihre ehemalige Mannschaft zu reden, als sie uns verließen."
De Ligt war 2019 von Ajax Amsterdam zu Juventus gewechselt, konnte den großen Erwartungen laut Bergomi aber nicht gerecht werden.
"Ich finde, dass er ein guter Spieler ist, der in Italien aber nicht die Leistung gezeigt hat, die man nach seiner Ajax-Zeit von ihm erwartet hatte. Ich hatte vermutet, dass er wesentlich mehr zeigen würde", urteilte der Weltmeister von 1982. Zuletzt hatte bereits Andrea Barzagli de Ligt für dessen Äußerungen gerüffelt.