Lucas Krzikalla hat einen mutigen Schritt gewagt. Der Handballer vom HBL-Klub SC DHfK Leipzig hat sich als schwul geoutet. Der Rechtsaußen ist bislang der einzige Mannschaftssportler in Deutschlands Profiligen, der sich öffentlich zu seiner Homosexualität bekannt hat.
"Ich bin schwul, ich habe einen Freund, den ich liebe, und ich bin sehr glücklich darüber", sagte Krzikalla in einem Interview mit der "Welt am Sonntag".
"Ich denke seit einem Jahr darüber nach: Warum nicht einfach diesen Schritt machen und sagen, dass man schwul ist? Wie lange noch das ewige Verstellen, die Lügerei, und für wen denn überhaupt?", ergänzte der 28-Jährige, der bei Instagram schon länger Fotos mit seinem Freund postet.
Das Outing in der Öffentlichkeit bezeichnete Krzikalla als "einen der wichtigsten Schritte in meinem Leben". Der HBL-Star wolle aber nicht über seine Sexualität definiert werden, sondern "für das stehen, was ich mache".
Mit seinem Schritt in die Öffentlichkeit will Krzikalla vor allem anderen homosexuellen Sportlern Mut machen. "Ich weiß allein von fünf Handballspielern in der ersten und zweiten Liga, die es vielleicht innerhalb der Mannschaft erzählen, aber Angst haben, mit einem Coming-out ihrer Karriere zu schaden", verriet der Außenspieler.
Krzikalla kritisiert Philipp Lahm
In dem Interview äußerte sich Krzikalla auch zu Fußball-Weltmeister Philipp Lahm. Der 38-Jährige hatte vor rund einem Jahr davon abgeraten, sich öffentlich zu outen.
"Das finde ich total daneben", urteilte der Leipzig-Profi und ergänzte: "Wir Sportler sind Vorbilder für viele, wir sind es, die etwas bewegen können. Im Fußball geht es noch mal um ganz andere Summen als beim Handball, darum sagt Lahm auch: Können wir uns nicht erlauben. Diese 'Kosten-Nutzen-Rechnung' darf es nicht mehr geben."
Krzikalla läuft seit 2012 für den Klub aus Leipzig auf, vom Jugendbereich schaffte er den Sprung zu den Profis. In der HBL absolvierte der Rechtsaußen schon fast 200 Spiele und erzielte dabei über 500 Tore.


























