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Harsche Kritik an Marc Márquez: "Er war über dem Limit"

Marc Márquez war bei seinem Comeback in der MotoGP in zwei Unfälle verwickelt
Marc Márquez war bei seinem Comeback in der MotoGP in zwei Unfälle verwickelt
Foto: © IMAGO/Jose Breton
19. September 2022, 11:48

Das erste Rennen nach dem MotoGP-Comeback von Marc Márquez war bereits nach einer Runde vorbei. Márquez geriet in der Startrunde gleich mit zwei Fahrern aneinander.

In Kurve 3 rauschte Titelverteidiger Fabio Quartararo in das Heck der Werks-Honda mit der Nummer 93. Dabei verklemmte sich ein Teil der Verkleidung im Hinterrad von Márquez' Motorrad. Die Kollision mit Takaaki Nakagami nach Kurve 7 war die direkte Folge davon.

Glücklicherweise ist bei den Unfällen nichts Schlimmeres passiert. Die nachfolgenden Fahrer reagierten sehr gut und konnten den Gestürzten ausweichen. Die Vorfälle wurden als Rennunfälle eingestuft, doch nicht alle Fahrer waren damit zufrieden.

Marc Márquez war laut Johann Zarco "über dem Limit"

Kritische Stimmen kamen aus dem Lager von Johann Zarco. "Marc hat es ein bisschen übertrieben", bemerkt der Franzose. "Es war eine verrückte erste Runde und das lag nur an einem Fahrer. Das sage ich nur ungern, weil ich Marc mag. Doch er war über dem Limit."

"Ich liebe seinen Stil. Er ist in meinen Augen einer der besten Fahrer. Ich prophezeite bereits am Donnerstag, dass er ziemlich stark sein wird. Doch diese Art von Manöver war einfach zu viel, nachdem er das Problem mit dem Motorrad auf Grund der Kollision mit Fabio hatte", beanstandet Zarco den Vorfall mit Nakagami.

Doch Márquez war auf Grund des verklemmten Verkleidungsteils machtlos. Was sagt Zarco zu dieser Erklärung? "Dann steht sein Wort gegen meines. Und seine Aussage hat mehr Gewicht als meine", scherzt der Pramac-Ducati-Pilot.

Jack Miller sieht die Schuld bei Takaaki Nakagami

Ducati-Werkspilot Jack Miller bekam im Rennen nicht mit, was hinter ihm passierte. Der Australier schaute sich unmittelbar nach dem Rennen die TV-Bilder an und nimmt Márquez in Schutz. "Der Zwischenfall mit Fabio war ein Rennunfall. Marc musste vom Gas gehen, befand sich etwas neben der Linie. Die Reifen waren in der ersten Runde noch frisch", kommentiert Miller.

"Beim Zwischenfall mit 'Taka' war es meiner Meinung nach komplett die Schuld von 'Taka', denn Marc lag vorne", erklärt Miller. Die Ansicht von Márquez, dass die neuen technischen Einrichtungen eine Mitschuld haben, teilt Miller aber nicht: "Ich denke nicht, dass wir die ganzen Gadgets für solche Vorfälle verantwortlich machen können."

Stattdessen macht Miller die Fahrweise verantwortlich. "An einem Motorrad können Dinge kaputtgehen, wenn zwei Motorräder zusammenstoßen. Das lässt sich nicht vermeiden", ist der Ducati-Pilot überzeugt.

Cal Crutchlow erlebt ereignisreiche erste Runde bei MotoGP-Comeback

Cal Crutchlow war einer der Fahrer, die reagieren mussten, um den Gestürzten auszuweichen. "Nach der ersten halben Runde habe ich mich gefragt, warum ich zurückgekommen bin. Überall flogen andere Fahrer durch die Gegend", scherzt der Brite und fügt hinzu: "Ich griff in die Bremse, um auszuweichen."

"Ich sah Fabios Motorrad und erwartete eine rote Flagge. Doch dann erkannte ich, dass es weiter geht. Auf einmal rutschte 'Taka' vor mir über den Asphalt und ich musste einen Stoppie machen, um ihm auszuweichen", schildert Crutchlow.

"Man konnte nicht so richtig gut sehen, was los war. Überall fuhren kreuz und quer andere Fahrer, die in die Breme sprangen. Beim ersten Zwischenfall mit Fabio war es ähnlich. Ich musste hart bremsen und Remy (Gardner) und Darryn (Binder) wären mir beinahe ins Motorrad gekracht. Dann fuhren die anderen nach links und bremsten. Ich rechnete nicht mit so einer ersten Runde bei meinem Renn-Comeback", bemerkt der MotoGP-Routinier.

Die blitzartigen Reaktionen der anderen Fahrer verhindern Schlimmeres

Suzuki-Pilot Alex Rins musste ebenfalls gut reagierten. Was wirklich los war, realisierte der Spanier erst, nachdem er sich die Wiederholungen anschaute.

"Ich sah in den TV-Aufnahmen, dass Marc einen Rutscher hatte und Fabio ihn berührte. Ich musste mich stark bemühen, Fabio auszuweichen. Wir sind an dieser Stelle ziemlich schnell. Zum Glück geht es ihm gut", zeigt sich Rins erleichtert.

"Die erste Runde war extrem beängstigend", bestätigt Tech-3-Pilot Raúl Fernández.

"Es war ein komplettes Chaos. Als ich sah, wie 'Taka' stürzte, wollte ich nach innen ziehen. Doch Morbidelli schloss die Linie. Wir haben die Situation wirklich gut gerettet. In der MotoGP fahren die besten Fahrer der Welt. In dieser Situation wusste jeder, was zu tun ist. Nach der ersten chaotischen Runde war es ein gutes Rennen."

Luca Marini: "Es war ziemlich beängstigend"

KTM-Markenkollege Miguel Oliveira wusste ebenfalls nicht, was los ist. "Es war verwirrend. Mir war nicht klar, was los ist. Es gab Stürze, überall lagen Teil. Es verwirrte mich", gesteht der Portugiese. "Es waren merkwürdige Stürze. Doch es gab meiner Meinung nach keinen Grund für eine rote Flagge."

Beim zweiten Zwischenfall nach Kurve 7 musste Luca Marini schnell handeln, um dem gestürzten Nakagami auszuweichen. "Ich war nah an Nakagami, doch ich reagierte sehr gut, um ihm auszuweichen. Dabei verlor ich nicht allzu viel Zeit. Es war aber ziemlich beängstigend, denn ich hatte das Gefühl, dass die Gefahr besteht, seinen Kopf zu treffen. Er stürzte direkt vor mir", berichtet der Italiener.

MotoGP-Routinier Maverick Vinales weiß, wie diszipliniert an der Spitze gefahren wird und wie riskant die Zweikämpfe im hinteren Teil des Feldes sind. "Wenn man von Startplatz 16 startet, dann geht es wild zu. Das ist nicht normal. Wenn man weiter vorne startet, dann geht es ruhig zu", bestätigt er.

Aprilia-Pilot Maverick Vinales: "Im hinteren Teil des Feldes hat niemand Respekt"

"Alle haben Respekt voreinander. Im hinteren Teil des Feldes hat niemand Respekt vor irgendetwas", vergleicht der Aprilia-Pilot. "Man öffnet einfach die Bremse und legt es drauf an. Das ist aber normal."

"Die erste Kurve hier ist ziemlich langsam. In den Kurven danach können viele Dinge passieren. 'Taka' hatte Glück, weil viele Motorräder folgten. Ich war sehr nah dran an ihm. Ich hatte Glück, dass ich ihm ausweichen konnte. Es war wirklich verrückt", erinnert sich Vinales an die erste Runde.

Doch nach den Zwischenfällen in der ersten Runde setzte sich für einen der Gestürzten das Pech fort.

MotoGP-Champion Fabio Quartararo stürzt zweimal

Quartararo kam bei der Rückkehr erneut zu Sturz, weil es auf dem Versorgungsweg eine Kollision mit einem Sportwart gab. Diese Szene wurde nicht von den Kameras eingefangen.

KTM-Werkspilot Brad Binder erlebte auf dem Versorgungsweg auch schon einige hitzige Momente. "Auf dem Versorgungsweg liegt oft Schotter.

Ich glaube nicht, dass die Jungs mit den Rollern wissen, wie rutschig es ist. Ich habe mir schon oft gedacht, dass ich froh bin, noch meine Lederkombi zu tragen", bemerkt der Südafrikaner.

Aragon GP 2022

1ItalienEnea Bastianini41:35.462m
2ItalienFrancesco Bagnaia+0.042s
3SpanienAleix Espargaro+6.139s
4SüdafrikaBrad Binder+6.379s
5AustralienJack Miller+6.964s

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