Auf den allerletzten Drücker ist der FC Schalke 04 seinen Top-Verdiener Amine Harit noch losgeworden. Am Deadline Day wechselte der Marokkaner erneut zu Olympique Marseille. Nun ist herausgekommen, wie verrückt das Zustandekommen des Deals war.
Mit einem jährlichen Gehalt von mehr als fünf Millionen Euro ist Amine Harit für den FC Schalke zu einer finanziellen Belastung geworden. Kein Wunder, dass die Knappen den Leih-Rückkehrer im Sommer direkt wieder abgeben wollten. Doch eine Lösung des Problems zog sich monatelang hin.
Erst am vergangenen Donnerstag, genauer gesagt am sogenannten Deadline Day, an dem die Transfer-Periode endete, gab es für den Bundesliga-Rückkehrer ein Happy End: Harit wurde wie im Vorjahr schon nach Marseille verliehen, diesmal mit einer Kaufoption, die unter gewissen Bedingungen zur Kaufpflicht wird.
Wie die "Sport Bild" jetzt enthüllt hat, wäre der Deal jedoch fast noch geplatzt. Erst in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag hätten die Verhandlungen zwischen den Vereinen demnach "wieder Fahrt aufgenommen", S04-Sportdirektor Rouven Schröder soll sich dabei recht schnell mit seinen Gesprächspartnern auf die Rahmenbedingungen geeinigt haben.
Diese besagten: Absolviert Harit 15 Spiele für "OM", und zwar wettbewerbsübergreifend, wird 2023 eine feste Ablöse von fünf Millionen Euro fällig.
FC Schalke zeigte Marseille die kalte Schulter
Da Marseille aber nur Einsätze über mindestens 45 Minuten für die Klausel zählen lassen wollte, kam es in den Verhandlungen zum Stillstand.
Daher kam es um 21 Uhr zu einer kurzfristig anberaumten Konferenz der Schalke-Bosse, die über das weitere Vorgehen berieten. Wohl wissend, dass zwei Stunden später alle Dokumente unterzeichnet sein müssten.
30 Minuten später soll Schröder dann ein Machtwort gesprochen und Marseille eine Absage erteilt haben. Der Sportboss und seine Kollegen befürchteten Szenarien, in denen die Franzosen Harit stets erst nach der Halbzeit einwechseln, um die Erfüllung der Parameter zu vermeiden.
Schalke 04 an möglichem Weiterverkauf beteiligt
Spannend: Obwohl S04 wirtschaftlich weiterhin angeschlagen ist, soll die Finanzabteilung das Vorgehen durchgewunken haben. Entscheidend war demnach, dass durch den Verkauf von Malick Thiaw an den AC Mailand zu diesem Zeitpunkt schon größere Einnahmen erzielt worden waren.
Das starke Signal der Königsblauen zeigte Wirkung: Marseille meldete sich kurz darauf noch einmal und stimmte den Schalker Konditionen doch zu. So wurde ab 22:05 Uhr unter allerhöchstem Zeitdruck noch alles geregelt.
In den kommenden Monaten muss der Bundesligist nun einen Teil von Harits Mega-Gehalt weiterzahlen, den größeren Anteil (rund 3,5 Millionen Euro) übernimmt aber Olympique. Und: Schalke besitzt eine Weiterverkaufsbeteiligung von zehn Prozent, falls Marseille den Edeltechniker eines Tages wieder abgeben sollte.





























