Knapp sechs Wochen vor der nächsten Jahreshauptversammlung des FC Bayern München hat Vereinspräsident Herbert Hainer selbstkritische Worte für die Vorfälle beim Mitgliedertreffen im vergangenen Jahr gefunden.
"Wir sind uns alle einig, dass diese Versammlung kein Ruhmesblatt gewesen und nicht bayern-like gelaufen ist. Die Stimmung, die Unmutsbekundungen, das hat mir persönlich wehgetan, das muss ich ehrlich sagen", sagte Hainer, der 2019 auf Uli Hoeneß als Präsident des FC Bayern folgte, im Interview auf der Vereinswebseite.
Er sei damals um 2:30 Uhr nach Hause gegangen, habe "kaum geschlafen und gleich am nächsten Morgen an der Säbener Straße eine Besprechung einberufen", führte Hainer weiter aus: "Es war mir eine Herzensangelegenheit, dass wir uns selbstkritisch und ehrlich hinterfragen und dann alles dafür tun, um zu zeigen, dass das nicht der FC Bayern gewesen ist, wie wir ihn uns vorstellen."
FC Bayern hat "viele Dialog-Formate intensiviert"
Beim deutschen Rekordmeister hätte man seither "viele neue Dialog-Formate entwickelt beziehungsweise intensiviert", betonte der 68-Jährige: "Der Austausch mit unseren Mitgliedern und Fans ist mir wichtig, und wir bekommen seit Monaten viel positives Feedback: Viele Leute sagen uns, dass wir die richtigen Schlüsse gezogen haben."
Bei der Jahreshauptversammlung 2021 war es zwischen der Vereinsführung des FC Bayern und den Mitgliedern zum Teil hochemotional zugegangen. Streitpunkt war unter anderem das Katar-Sponsoring des Vereins.
"Ich bin der festen Überzeugung, dass Dialog der beste Weg ist, um Menschen zusammenzubringen", hatte Hainer gegen Ende der Versammlung zu diesem Thema bekundet.
Bei regionalen Fanclubtreffen habe man sich seitdem "mehrmals mit Fanvertretern getroffen, um über das Thema Katar zu diskutieren, auch kontrovers", meinte Hainer. Darüber hinaus seien Runde Tische und Workshops für Mitglieder organisiert worden.
Herbert Hainer kandidiert erneut als Präsident des FC Bayern
Für die Jahreshauptversammlung am 15. Oktober im Audi Dome sind die nächsten Präsidiumswahlen vorgesehen.
Der Verwaltungsbeirat des FC Bayern hat das Präsidium mit Hainer, dem 1. Vizepräsidenten Professor Dr. Dieter Mayer und dem 2. Vizepräsidenten Walter Mennekes erneut nominiert.
"Es ist eine Ehre für mich, Präsident des FC Bayern zu sein und ich stelle mich gerne für weitere drei Jahre zur Wiederwahl. Insofern freue ich mich natürlich sehr über die Nominierung durch den Verwaltungsbeirat", stellte Hainer klar: "Als mich Uli Hoeneß vor drei Jahren gefragt hat, ob ich seine Nachfolge antreten möchte, war das eine Riesenfreude für mich. Es wurden dann herausfordernde drei Jahre - aber vor allem auch erfolgreiche und sehr, sehr schöne."