Bei der Biathlon-Sommer-WM in Ruhpolding zählte Dorothea Wierer mit zwei Goldmedaillen einmal mehr zu den prägendsten Gesichtern. Dabei hatte die Italienerin mit ihrem Erfolg gar nicht gerechnet. Laut eigener Aussage fühlte sie sich sogar so schlecht, dass sie an eine vorzeitige Abreise dachte.
"Ich habe nicht erwartet, dass ich zwei Titel gewinnen würde", zeigte sich Wierer nach der Biathlon-Sommer-WM von ihren Erfolgen überrascht. Schon vor dem ersten Wettkampf habe sie sich "wirklich schlecht" gefühlt, schilderte die Italienerin.
"Bevor ich nach Ruhpolding gefahren bin, hatte ich zwei Trainingseinheiten in den Knochen und mich richtig müde gefühlt. Die große Hitze am ersten Tag hat auch nicht geholfen. Ich habe mit Klaus [Höllrigl, Technischer Direktor der italienischen Mannschaft, Anm.d.Red.] sogar über die Möglichkeit gesprochen, schon am Samstag wieder nach Hause zu fahren", verriet Wierer.
Am Ende nahm sie von ihren ursprünglichen Plänen aber Abstand und blieb. Der Lohn folgte am Schlusstag, als sie auch noch den Massenstart für sich entschied und so die zweite von drei möglichen Goldmedaillen gewann.
Wierer: "Nicht alle Zweifel sind beseitigt"
Überbewerten wollte Wierer ihre Erfolge in Ruhpolding aber nicht: "Es war natürlich positiv, weil Rennen das beste Training sind, aber mehr auch nicht. Es ist nicht so, dass ich jetzt nach Hause fahre und alle meine Zweifel beseitigt habe. Die bleiben."
So gut ihre beiden Siege in Ruhpolding auch taten: Letztlich, so betonte die Italienerin, sei es deutlich wichtiger, im Winter in Form zu sein.
"Natürlich ist Gewinnen immer gut für die Moral, auch wenn es nur im Winter wirklich zählt. Für mich war es wichtig, den Vergleich zu den anderen Athletinnen auf der Strecke und am Schießstand zu haben. Ich trainiere mit den Männern und versuche, mit ihnen mitzuhalten. Deswegen habe ich nicht diesen Vergleich, den ich im Rennen habe", sagte die zweifache Sommer-Weltmeisterin.

