Nachdem der nicht gegen das Coronavirus geimpfte Tennis-Superstar Novak Djokovic die US Open absagen musste, gibt es nun harsche Kritik am US-Tennisverband USTA, dem Veranstalter des Turniers.
"Die US Open haben nicht für Novak gekämpft. Das ist traurig und brutal", schoss der US-amerikanische Tennisspieler Tennys Sandgren in einem "L'Équipe"-Interview gegen die USTA.
In den Augen des 31-Jährigen hätten die Veranstalter für eine Sondergenehmigung für Djokovic kämpfen sollen. "Sie können uns nicht vormachen, dass ihre Stimme nicht zählt und dass sie keinen Einfluss haben. Eine so große und mächtige Veranstaltung hätte eine Ausnahme zugunsten von Djokovic beantragen können", so die Nummer 426 der Welt.
Sandgren vermutet sogar Kalkül hinter dem Startverbot für Djokovic: "Irgendjemand ist sicher froh über die Abwesenheit von Novak Djokovic in New York. Ich finde es traurig, wie sich alle verhalten haben." Man habe "nichts getan, um Novak zu helfen, es gibt keinen Grund, es zu leugnen."
Auch Kritik am Tennissport im Allgemeinen konnte sich Sandgren nicht verkneifen. "Tennis ist ein individueller Sport, also wird er von egoistischen Menschen bevölkert", so der Profi, der ergänzte: "Jeder denkt nur an seine Interessen und kämpft kaum für etwas, das ihn nicht direkt betrifft."
Djokovic verpasste schon die Australian Open
Wie erwartet wird Djokovic also nicht an den US Open teilnehmen. "Leider bin ich nicht in der Lage, nach New York zu reisen", schrieb der Serbe am Donnerstag bei Twitter. Gründe führte der 35-Jährige nicht an, für die Einreise in die USA ist aber eine Impfung nötig. Es gibt nur wenige Ausnahmen von der Impfpflicht.
Die am Montag beginnenden US Open sind somit das zweite Grand-Slam-Turnier, das der 21-malige Major-Sieger in dieser Saison wegen der Corona-Auflagen verpasst.
Bereits bei den Australian Open im Januar wurde er ausgeschlossen - allerdings mit weitaus lauteren Nebengeräuschen. Djokovic reiste nach Melbourne, trainierte teilweise auf der Anlage, wurde dann aber doch des Landes verwiesen.
Sandgren ist nicht nur in der Tennis-Welt umstritten. Der US-Amerikaner ist in der Vergangenheit bereits mit rassistischen und homophoben Tweets negativ aufgefallen.





